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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 30. Mai 2006; 19:11
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Initiativen:
> Anerkennung fuer Sexarbeiterinnen
Bereits zum 5. Mal macht die Migrantinnenorganisation LEFOe Beratung, 
Bildung und Begleitung fuer Migrantinnen anlaesslich des Internationalen 
Hurentages in Wien auf die prekaere Situation von Sexarbeiterinnen 
aufmerksam.
Die fehlende rechtliche Absicherung von Sexarbeiterinnen bedeutet ihren 
Ausschluss von arbeitsrechtlichen Sozialleistungen und verschaerft 
zusaetzlich die Situation von Migrantinnen.
Das Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetz NAG 2005 empfindet die LEFOe als 
besonders harten Rueckschlag.
"Die Mehrheit der Sexarbeiterinnen in Oesterreich und der EU sind 
Migrantinnen. Seit 1.1.2006 werden sie in Oesterreich nicht nur als 
Sexarbeiterinnen gesellschaftlich stigmatisiert und diskriminiert, sondern - 
als nicht EU-Buergerinnen - rechtlich illegalisiert.", so Boidi weiter.
Mit dem NAG wurde das so genannte Prostituierten- bzw. Taenzerinnenvisum --  
und somit eine laengerfristige Aufenthaltsmoeglichkeit fuer nicht 
EU-Migrantinnen, die in der Sexarbeit taetig sind -- abgeschafft. Betroffen 
von dieser Regelung sind unter anderem Frauen aus Rumaenien, Bulgarien, 
Ukraine oder der Dominikanischen Republik. Viele von ihnen waren jahrelang 
legal in Oesterreich aufhaeltig und in der Sex-Industrie taetig.
"Die Illegalisierung dieser Frauen ist nicht nur eine Einschraenkung ihrer 
Rechte. Sie erhoeht auch die Gefahr von Ausbeutung und Abhaengigkeit.", 
warnt Boidi vor den Auswirkungen restriktiver Gesetze gegen 
Sexarbeiterinnen. "Es ist eine scheinheilige Politik, die den Markt und die 
Nachfrage bedient -- und den Frauen jede rechtliche Autonomie verwehrt!", so 
Boidi abschliessend.
(LEFOe/bearb.)
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Kasten/Termin:
Internationaler Hurentag
Am 2. Juni 1975 streikten und besetzten ueber 100 Sexarbeiterinnen in 
Lyon/Frankreich eine Kirche, um auf Polizeirepressionen und ihre rechtlose 
Situation aufmerksam zu machen. Der 2. Juni wurde von Hurenorganisationen 
weltweit zum Internationalen Hurentag erklaert, um fuer die Anerkennung der 
Prostitution und die Rechte der Sexarbeiterinnen aufmerksam zu machen und zu 
kaempfen.
LEFOe laedt am Internationalen Hurentag gemeinsam mit den Gruenen Frauen 
Wien und dem Verein A.U.S. (Arbeit, Umbruch, Soziales) zur Veranstaltung:
"(Arbeits-) RECHTE! - statt Moral"
Freitag, 2. Juni 2006, 14:00-18:00
1070, Urban-Loritz-Platz (vor der Hauptbuecherei)
Kontakt: LEFOe Beratung, Bildung und Begleitung fuer Migrantinnen, Faika 
Anna El-Nagashi, Renate Maria Blum unter 01/581 18 81 oder info@lefoe.at
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