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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 16. Mai 2006; 15:51
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Wickel/BRD:
> WASG: Bund gegen Berlin
Kaum gegruendet und gemeinsam mit der PDS erfolgreich in den Bundestag 
eingezogen, ist die "Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit" in 
Deutschland schon wieder dabei, sich zu zerstoeren. Denn der Bundesvorstand 
der WASG hat am Samstag den Berliner Landesvorstand abgesetzt. Hintergrund 
dieser Entscheidung ist, dass der Berliner Vorstand bei den 
Abgeordnetenwahlen im Herbst gegen die PDS kandidieren wollte, die in Berlin 
gemeinsam mit der SPD regiert. Denn die WASG will den Kurs der 
Landesregierung, auf Privatisierungen und Ausgliederungen zu setzen sowie 
keinen Widerstand gegen den Sozialabbaumassnahmen der Bundesregierung zu 
leisten, nicht akzeptieren.
Auch der Landesvorstand von Mecklenburg-Vorpommern, der im September 
ebenfalls gegen die regierungsbeteiligte PDS kandidieren wollte, wurde der 
Funktion enthoben.
Lucy Redler, abgesetztes Mitglied des geschaeftsfuehrenden Landesvorstands 
der WASG Berlin und Spitzenkandidatin zu den Abgeordnetenhauswahlen: "Die 
WASG wurde als breite, demokratische Sammlungsbewegung gegen den 
Neoliberalismus gegruendet. Das Gruendungsprogramm schliesst eine Teilnahme 
an Regierungen, die Sozialabbau und Privatisierungen betreiben, aus. Die 
eigenstaendige Kandidatur der WASG Berlin steht im Einklang mit den 
Grundsaetzen der Partei. Sie ist eine traurige Notwendigkeit aufgrund der 
unsozialen Politik des SPD/Linkspartei.PDS-Senats in der Stadt. Sie wird - 
wie die schnelle erfolgreiche Sammlung von 2300 
Unterstuetzungsunterschriften bezeugt - von vielen BerlinerInnen begruesst."
Der Bundesvorstand hingegen beruft sich auf die Vereinbarung mit der PDS, 
auf Landes- und Gemeindeebene keinerlei Konkurrenzkandidaturen zuzulassen. 
Denn irgendwann soll doch aus den beiden Parteien, die derzeit nur eine 
gemeinsam Bundestagsfraktion bilden, eine einzige werden. Daher wurde die 
Aufloesung verordnet mit allem was dazugehoert: Verbot des bisherigen 
Vorstands im Namen des Landesverbandes zu sprechen, Entzug der 
Schluesselgewalt fuer die Parteiraeumlichkeiten sowie Einsetzung eines 
Kurators bis zur Wahl eines neuen Vorstands.
Diese Amtsenthebung kam in letzter Minute, denn fuer heute, Dienstag, war 
ein Landessonderparteitag einberufen worden, um die Frage der 
Gegenkandidatur nochmal zu diskutieren. Der Bundesvorstand wollte 
offensichtlich einer wahrscheinlichen Vertrauenserklaerung der Delegierten 
fuer den Landesvorstand zuvorkommen.
Der abgesetzte Landesvorstand will die Sache vom Parteigericht, notfalls 
auch von staatlichen Gerichten pruefen lassen. Der Anwalt des Ex-Vorstands 
betont, dass im Falle einer Nichtakzeptanz der bereits eingebrachten 
Kandidatur durch den amtlichen Wahlausschuss am 1.Juni die Gruppierung die 
Wahl anfechten koennte.
(AL, WASG Berlin, Die Welt/akin)
Infos vom aufgeloesten Vorstand gibt es (noch) unter 
http://www.wasg-berlin.de/
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