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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 25. April 2006; 18:09
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Russland/G8:
> OMON gegen Fasching
Im altertuemlichen Russland wurde eine Art Faschingsdienstag traditionell am
5.Maerz gefeiert. Eines der Rituale war, eine Puppe, die den Winter
symbolisiert, zu verbrennen, und mit ihr alles Pech und alle Probleme des
letzten Jahres. AktivistInnen in Moskau entschieden sich, der Tradition
folgend, eine Puppe zu verbrennen, die die G8 symbolisiert.
Ziel der Aktion war es, die Aufmerksamkeit der Oeffentlichkeit auf globale
Probleme zu lenken, welche auch die russische Realitaet betreffen.
Sozialkuerzungen, Erhoehungen der Kosten kommunaler Dienste, Privatisierung
von Bildung und die Entwicklung des Landes in eine nukleare Muellhalde sind
alles Aspekte der neoliberalen Politik der G8.
Am 5.Maerz sammelten sich nachmittags um die 40 Leute in Karnevalkostuemen
und mit Masken, Trommeln und eine Kontainerladung voll Blini (russische
Pfannkuchen) auf dem Novopushkinskaya-Platz in St..Petersburg (wo im Juli
2006 der G8 stattfinden soll). In Tradition von Food Not Bombs, wurden die
Blini kostenlos verteilt. Es wurden Flugblaetter gegen die G8 verteilt,
ueber Food not Bombs und gegen den Krieg in Tschetschenien. Neben Food Not
Bombs waren Leute von Rainbow Keepers, Avtonom (autonome Aktion) und
Anarchisten beteiligt.
Bereits eineinhalb Stunden vorher waren drei Busladungen OMON (russische
Polizei-Spezialeinheit) zu dem Ort gefahren, zu dem die AktivistInnen
JournalistInnen eingeladen hatten. 20 Minuten, nachdem alle Blini verteilt
waren, griff die OMON Einheit die Food Not Bombs Gruppe an, grapschte sich
Leute und schlugen eine Frau zusammen. Insgesammt wurden 12 Menschen
verhaftet und zu Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten verdonnert. Alle waren
bis 8 Uhr abends am gleichen Tag wieder frei. In der Polizeistation trafen
sie auf eine weitere Gruppe junger Leute, die geplant hatten, als (eher
unpolitische) Faschingsaktion eine Puppe ihres Chefs zu verbrennen und aus
Versehen ebenfalls von der OMON mitgenommen worden waren.
Einige Tage vorher gab es einen Aktionstag gegen die Reformen der Kosten
kommunaler Dienste (die geplanten Reformen beinhalten massive Erhoehungen
der Energie- und Wasserkosten). Nach Indymedia Russland blockierten 3000 bis
5000 Menschen den Verkehr im gesamten Stadtzentrum von Yaroslavl, in
Voronezh gab es Kaempfe mit OMON und FSB (Geheimpolizei), 15 Menschen wurden
festgenommen. Ebenfalls gab es Konfrontationen in Ulyanovsk, Yekaterinburg
und Krasnoyarsk.
(gipfelsoli/bearb.)
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