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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 25. April 2006; 18:14
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Letzte Worte
> Randbemerkungen
Der Fall Bakary J. ist wohl dem p.t. Publikum bekannt. Es handelt sich dabei
um jenen Nigerianer, dem nach einer missglueckten Abschiebung von der
Polizei eine Sonderbehandlung widerfahren sein soll -- das pruefen gerade
die Gerichte und die Geschichte ist auch aeusserst medienevident.
Im Zuge der Debatte um den Fall kommen aber auch sehr denkwuerdige Dinge an
die Oeffentlichkeit. Denn die Frage stellt sich doch, warum sich das
Innenministerium immer wieder antut, "Schueblinge" mit oeffentlichen Linien
zu transportieren, wenn man das doch in aller Stille und ohne einen
unwilligen Flugkapitaen auch erledigen koennte. Immerhin wurden im Vorjahr
30 Personen mit acht Charterfluegen zwangsweise in ihre Heimat verfrachtet,
was in der Regel nur bei sehr problematischen Faellen passiert -- etwa, wenn
jemand sich bereits erfolgreich seiner Abschiebung widersetzt hat. Das immer
so zu machen waere doch ganz im Sinne einer reibungslosen "Repatriierung".
Nun, so stellte sich heraus, waere das viel zu teuer: Ein einziger solcher
Fall kostet 40.000 Euro (wie wir den Salzburger Nachrichten, 21.4.,
entnehmen duerfen). Doch immerhin war die Durchsetzung eines
Abschubbescheids letztes Jahr das 30mal wert. Fuer manche Dinge muss halt
eben doch noch Geld da sein.
Eine andere Sache stimmt auch bedenklich. Die ist sogar Guenter Ecker vom
ansonsten nicht sonderlich kritischen Verein Menschenrechte so sauer
aufgestossen, dass er extra deswegen eine Aussendung produzierte: Der Anwalt
von Bakary J. ist Nicolaus Rast, der Anwalt der Polizei der einschlaegig
bekannte Farid Rifaat. Und wenn sie wegen dieses Falls zu Gericht gehen,
koennen sie sich ein Taxi teilen -- denn sie betreiben in der Wiener
Innenstadt eine gemeinsame Kanzlei am Schmerlingplatz 3/Tuer 6. Also
zumindest die Optik ist schief...
-br-
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