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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 28. Maerz 2006; 16:12
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> WWWebtips

http://www.arbeitszeitverkuerzung.at

In Zeiten wie diesen, wie kann man da nur an Arbeitszeitverkuerzung denken!
Ja, wie kann man ueberhaupt an sowas Abartiges denken -- schliesslich sind
ja immer Zeiten wie diese. Die Sozialistische Jugend tuts trotzdem (ihre
Mutterpartei kanns ja nicht tun, weil der wuerde man das glatt als
Wahlversprechen auslegen). Die SJ macht das zwar mit der harmlosesten aller
Methoden, naemlich mit einer Internet-Unterschriftenliste, aber immerhin ist
es eben in Zeiten wie diesen schon mal ganz gut, wenn jemand daran erinnert,
was man alles forden koennte. Die SJ schreibt auf ihrer Homepage: "Die
Arbeitslosigkeit steigt, die realen Loehne sinken. Und seit gut eineinhalb
Jahren fuehrt jetzt die Industriellenvereinigung eine aggressive Diskussion
um eine Verlaengerung der Arbeitszeiten auf 48-60 Wochenstunden. Damit
wuerde der Druck auf die Beschaeftigten weiter erhoeht und ihre Loehne
weiter gekuerzt. Diese Homepage ist entstanden, weil wir uns das nicht mehr
gefallen lassen wollen! Denn ueber die Arbeitszeit gehoert schon
diskutiert - aber ueber Arbeitszeitverkuerzung! Wir wollen, dass der
steigende Reichtum in Oesterreich nicht nur fuer ein paar Grossunternehmen
mit Rekordgewinne fuehlbar wird, sondern dass alle davon profitieren.
Arbeitszeitverkuerzung bei vollem Lohnausgleich ist ein gutes Mittel fuer
mehr Beschaeftigung, gerechtere Verteilung und hoehere Lebensqualitaet.
Diese Initiative soll unseren Rechten zum Durchbruch verhelfen. Unterstuetzt
uns dabei!"

BUH! Die Industriellenvereinigung wird sich sicher fuerchten. Aber
vielleicht hat diese Aktion einen Einfluss auf die SPOe und bringt sie auf
bessere Ideen als bisher. Die koennte sie auf diesem Terrain gerade jetzt --
nach der OeGB-Katastrophe -- dringend brauchen.

Das wirklich Interessante aber an der Site ist, dass sie auch eine Menge
laengerer Texte zum Download bereithaelt, die den Menschen
Argumentationsmaterial fuer diese Debatte liefert. Und deswegen ist sie
durchaus besuchenswert.

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http://www.iht.com/articles/2006/03/09/opinion/edjardin.php

"Weapons of Mass Oppression" nennt es in bekannt pointierter Art der
Nachrichtendienst quintessenz. Es geht um die ein bisserl verlogene Art, wie
mit der Verbreitung der Freiheit durch die USA umgegangen wird. Der
Gastkommentar aus der New York Times (die URL liefert die Uebernahme durch
die International Herald Tribune) beschaeftigt sich mit der Frage, wie das
denn zusammengehe: Da ist die US-Regierung unheimlich darauf bedacht, zum
einen Massenvernichtungswaffen nicht in andere Haende gelangen zu lassen und
moechte Freedom and Democracy in alle Welt exportieren, hat aber kein
Problem damit, dass US-Firmen in nicht sehr demokratisch gefuehrte Staaten,
die zumeist auch noch ein Monopol bei den Internetanbietern haben,
Filtersoftware exportieren, mit der man wunderbar das Netz von
ungewuenschten Inhalten saeubern kann. Das betrifft nicht nur das schon des
Oefteren erwaehnte China, sondern auch Kuwait, Oman, Saudi-Arabien, den
Sudan, Tunesien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Myanmar, Singapur und
wahrscheinlich den Iran (diesbezueglich meint die betreffende Firma, sie
habe dorthin keine Software verkauft, sondern die Mullahs wuerden mit
Raubkopien zensurieren).

Auf freies Unternehmertum und Freihandel kann sich die US-Regierung in ihrer
diesbezueglichen Laisser-faire-Politik wohl schwer berufen. Denn wenn es die
nationale Sicherheit gefaehrdet, ist sie sehr schnell mit Ausfuhrverboten --
und das betrifft nicht nur klassische Waffensysteme, sondern auch Techniken,
mit denen sich die Menschen in diesen Staaten zumindest ein wenig gegen ihre
Zensoren wehren koennten, was den eMail-Kontakt mit dem Ausland betrifft:
Harte Kryptographie... -br-



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