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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 28. Maerz 2006; 16:43
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Israel/Palaestina/Debatte:
> Zweierlei Mass
Zu Thomas Herzls Texten ueber Israel
Antisemitismus ist abscheulich, dumm und verbrecherisch. Gegen Juden ebenso 
wie gegen Araber. Wann wird Thomas Herzl das endlich begreifen? Sein Hass 
gegen Araber scheint grenzenlos zu sein. Nur so kann ich seine Einseitigkeit 
verstehen. Er zitiert zwar blutruenstige Aufrufe diverser arabischer 
Organisationen, erwaehnt aber mit keinem Wort, dass im Zuge der 
terroristischen (z.T. kriegerischen) Auseinandersetzungen wesentlich mehr 
arabische Opfer zu beklagen sind. Die Selbstmordanschlaege haben genau so 
wenig zum Frieden gefuehrt wie die israelischen Vergeltungsschlaege oder 
"gezielte Toetungen". Sie haben wahrscheinlich dazu beigetragen, dass auf 
der einen Seite der Likud, und auf der anderen Seite die Hamas gewaehlt 
wurden. Beide gleich unsymphatisch. Die einen traeumen von Gross-Israel in 
den biblischen Grenzen, die anderen vom Hinauswurf der Juden. Thomas Herzel 
(bitte nicht verwechseln mit Theodor Herzl, dem Begruender des Zionismus, 
der wohl die Problematik erkannte, dass man in Palaestina in ein Land komme, 
das bereits von einer Bevoelkerung bewohnt sei und man deshalb behutsam 
vorgehen muss.) Th. Herzel glaubt an die Macht der israelischen Armee, wie 
er offensichtlich an das Recht der gegenwaertigen US-Administration glaubt, 
die Welt zu beherrschen. Wie sonst ist seine Bemerkung zu verstehen: "Israel 
und die USA sind die Suendenboecke fuer alles in der Welt."
"Frieden wird es erst geben, wenn die Araber akzeptieren, dass Israel 
existiert und dass Juden das Recht haben, in Palaestina zu leben," 
verkuendet Herr Herzel. Die Araber sollen das Existenzrecht Israels 
anerkennen (was die PLO bereits getan hat), waehrend die israelische 
Regierung bis heute einem palaestinensischen Staat nicht zugestimmt hat. Die 
Araber sollen sich damit abfinden, dass juedische Siedler weiterhin 
arabisches Land besetzt halten. Das kann nicht funktionieren. Wer nicht 
bereit ist, die Rechte des Anderen zu respektieren, wird frueher oder 
spaeter scheitern. Diese Erfahrung mussten schon groessere Eroberer machen.
Jizhak Rabins Weg haette moeglicherweise zu Frieden fuehren koennen. Er fiel 
jedoch der Moerderkugel einers fanatischen juedischen Extremisten zum Opfer, 
was Herr Herzel wohlweislich zu erwaehnen vergass, als er den Mord an Sadat 
als Beweis fuer mangelnde arabische Friedensbereitschaft anfuehrte.
*Walter Stern*
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