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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 28. Maerz 2006; 15:54
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Wickel:
> Rassismus-Debatte uebers Flex
Dem Szene-Club Flex am Donaukanal in Wien wird die Selektion ihrer Gaeste 
nach rassistischen Kriterien vorgeworfen. Laut einem ehmaligen Mitarbeiter 
wird seit Freitag den 17. Maerz eine Tuerpolitik verfolgt, die sich gezielt 
gegen Menschen dunkler Hautfarbe richtet.
Schon des Oefteren gab es Berichte von BesucherInnen des Flex, dass Menschen 
auf Grund ihrer Hautfarbe von TuersteherInnen schon am Haupteingang am 
Betreten des Lokals gehindert worden seien. Zum Teil wurden diese 
Vorkommnisse auch auf der Homepage des Flex diskutiert.
So geschehen auch am 20. Maerz 2006, als ein Gast des Flex mehrere solcher 
Vorfaelle schilderte, die sich alle am gleichen Abend zugetragen haben. 
"Schwarze und Tuerken wurden nicht rein gelassen, nichtmal als dann spaeter 
freier Eintritt fuer alle war", schreibt er im Webforum des Flex. Eben dort 
meldete sich am 21. Maerz 2006 ein ehemaliger Mitarbeiter des Flex zu Wort: 
"Verstaendigungsprobleme (...) standen an der Tagesordnung, sind 
mittlerweile aber nebensaechlich, wenn man bedenkt dass seit Freitag keine 
dunkelhaeutigen Menschen, genauer definiert: keine Schwarzafrikaner mehr ins 
Flex duerfen." Dabei ginge es aber nicht um reine schwarz-weiss Malerei, 
sondern vielmehr um Klassendenken: "Das dunkelhaeutige Amis in 
offensichtlichen Touristengruppen weiterhin reingelassen werden, versteht 
sich".
Inzwischen gibt es auch eine Stellungnahme der Flex-BetreiberInnen zum 
Thema. Der Vorwurf einer rassistischen Tuerpolitik wird darin nicht 
abgestritten, sondern die Vorgangsweise der TuersteherInnen sogar noch 
offensiv verteidigt. Man sieht sich im Flex als Opfer einer 
"schwarzafrikanischen Drogendealer Gang", die das Flex seit Monaten 
unterwandere. "Das Flex hat selbstverstaendlich das Hausrecht sich vor 
kriminellen mit Hausverbot zu schuetzen, falls es dabei zu Verwechslungen 
gekommen ist, bedauern wir das", heisst es in der Stellungnahme die auf der 
Flex-Homepage veroeffentlicht wurde.
Im Webforum des Flex sorgte diese Stellungnahme zum Teil durchaus fuer 
Erheiterung und das nicht wegen ihren rassistischen Inhalts, sondern in 
erster Linie aufgrund der offensichtliche Doppelmoral der 
Flex-Verantwortlichen. "Es wird auch in anderen Bereichen im FLEX gedealt 
und herum gesnieft (...) und das von Weissen", schreibt ein/e UserIn ins 
Forum -- und auch den Drogenkonsum im Backstagebereich duerfe man nicht 
vergessen.
Anstatt sich ehrlicher Weise fuer eine Entkriminalisierung von Drogen 
einzusetzen, setzt das Flex lieber auf den Suendenbock in Form einer 
vermeintlichen "schwarzafrikanischen Drogendealer Gang". Der Zustimmung 
eines grossen Teils der rassistischen Mehrheitsgesellschaft in Oesterreich, 
kann man sich damit zweifellos sicher sein. Von no-racism.net um eine 
weitere Stellungnahme - insbesondere zum rassistischen Sprachgebrauch (vgl. 
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzafrikaner) in der oben zitierten 
Aussendung - gebeten, zeigt sich Flex-Geschaeftsfuehrer Tom Eller 
uneinsichtig. Er wuerde sich von niemanden und schon gar nicht von 
no-racism.net oder Wikipedia die "Meinungsfreiheit und dazugehoert auch die 
Wortwahl" verbieten lassen. Im Uebrigen koenne man "es nie allen recht 
machen".
Am Schluss seiner Stellungnahme betont Tom Eller noch, das Flex stehe seit 
ueber 10 Jahren "unbestritten fuer Toleranz und Vielfalt". Ganz so als 
haette das Flex-Team nachdem es 10 Jahre fuer "Toleranz und Vielfalt" 
eingetreten ist, genug "aufgespart", um endlich auch ein bisschen 
rassistisch sein zu duerfen.
Inzwischen gibt es bereits Boykott-Aufrufe gegen das Flex. Eine Userin 
schreibt am 23. Maer 2006 ins Flex-Forum: "Ich habe selbst beobachtet dass 
schwarze Freunde abgewiesen wurden. Ich bin Flex-Stamm-Gaestin seit der Zeit 
des alten Flex -- und ich werde es NIE WIEDER BETRETEN und das auch allen 
empfehlen, die ich kenne."
*flo@no-racism.net*
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Diskussion auf der Flex-Homepage:
http://www.flex.at/index.php?id=26&tx_flexkontroversen_pi1[singlekontroverse]=139
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