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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 21. Maerz 2006; 18:15
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Irak/Kurdistan:
> Toedliches Gedenken in Halabja
Angehoerige der Opfer des Giftgasangriffes auf Halabja stuermten 
Gedenkstaette und
protestierten gegen Korruption.
Fazit: Ein Toter und etliche Verletzte
Wie jedes Jahr, wollten Vertreter der Kurdischen Regionalregierung 16.Maerz 
des Giftgasangriffes auf Halabja, bei dem 5000 Menschen im Jahr 1988 von 
Saddam Husseins Regime ermordet wurden, eine Gedenkfeier in Erinnerung an 
die Opfer abhalten.
Diese musste jedoch abgebrochen werden, als eine Menge von etwa 7000 
protestierenden Kurdinnen und Kurden, darunter etliche Angehoerige der Opfer 
von Halabja, die Feier mit Protestrufen unterbrachen und gegen die 
Vereinnahmung der Opfer durch die Kurdischen Behoerden protestierten. Sie 
stuermten das Halabja Memorial Museum, entfernten die Fotos ihrer Toten, und 
setzte die Gedenkstaette in Brand.
"Seit Wochen protestieren die Menschen in Halabja gegen die rituelle und 
staatlich organisierte Gedenkfeier. Die kurdischen Behoerden erinnern sich 
nur ein Mal im Jahr an den Ort des Grauens, dann wird das Museum aufpoliert, 
die auslaendische Presse wird angekarrt, die ueblichen Reden abgehalten, und 
dann verlaesst man den Ort wieder. Doch nichts wurde bis heute unternommen, 
um den von Saddams Truppen zerstoerten Ort wieder aufzubauen. Die 
wirtschaftliche und soziale Situation hier ist nach wie vor eine Katastrophe 
und die Lage fuer die Menschen ist unertraeglich", so Fallah Mordakhin, der 
regionale Projektkoordinator der deutsch-oesterreichischen Hilfsorganisation 
WADI. Er selbst hat den Giftgasangriff von 1988 in den Hoehlen der 
irakisch-iranischen Grenze als Kind ueberlebt.
"Die Behoerden benutzen Halabja, um an Gelder heranzukommen, doch die 
Angehoerigen, die Ueberlebenden des Giftgasangriffes, wurden bis heute nicht 
entschaedigt", so Mordakhin.
Die Proteste eskalierten, als anwesende Asaish (kurdische Geheimpolizei) 
einen 14-jaehrigen Demonstranten anschossen, der wenig spaeter im 
Krankenhaus verstarb. Mittlerweile soll die Anzahl der Todesopfer gestiegen 
sein, weitere Verletzte befinden sich im Spital. Die Polizei nahm unzaehlige 
DemonstrantInnen fest.
(WADI/gek.)
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