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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 21. Februar 2006; 22:00
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China/USA/Moderne Zeiten:

> Yahoo und die Zensur

Nicht nur Google muss sich opportunistische Haltung vorhalten lassen

Der chinesische Journalist Shi Tao verbuesst derzeit eine zehnjaehrige
Haftstrafe aufgrund der "illegalen Weitergabe von Staatsgeheimnissen an
auslaendische Einrichtungen" ueber sein Yahoo-Emailkonto. Das Urteil ist
seit dem 27. April 2005 rechtskraeftig. Laut den in den Prozessakten
angefuehrten Beweismitteln, die zu Shi Taos Verurteilung fuehrten, hat das
US-Unternehmen Yahoo den chinesischen Behoerden Kundeninformationen ueber
Shi Tao zur Verfuegung gestellt. amnesty international betrachtet Shi Tao
als Gewissensgefangenen, da er lediglich auf friedliche Weise von seinem
Recht auf freie Meinungsaeusserung Gebrauch gemacht hat, das nicht nur im
Voelkerrecht sondern auch in der chinesischen Verfassung verankert ist.

Shi Tao wurde beschuldigt, in einem E-Mail ueber sein Yahoo-Konto die
Zusammenfassung einer internen Direktive der Kommunistischen Partei Chinas
(KPCh) an eine auslaendische Quelle gesandt zu haben. In der Direktive hatte
die KPCh chinesische JournalistInnen auf moegliche soziale Unruhen waehrend
des Jahrestages der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung am 4.
Juni 1989 hingewiesen und sie aufgefordert, mit ihrer Berichterstattung die
angespannte Atmosphaere im Lande nicht weiter anzuheizen. (ai/gek.)

Volltext: http://www.amnesty.at/aktionen/china-yahoo
Antwortschreiben von Yahoo (auf Englisch):
http://www.amnesty.org/images/resources/ec/Yahoo_response.pdf
Mehr zu dem Thema Menschenrechte und Internet (auf Englisch):
http://web.amnesty.org/pages/internet-index-eng



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