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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 17. Jaenner 2006; 15:28
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Post/Privatisierung/Glosse:
> Bravo, Sascha!
Alexander van der Bellen kann es nicht lassen, seine voellige Unbelecktheit 
in Fragen sozialer Belange zur Schau zu stellen. Wenn uns Herr Grasser 
erklaert, dass es doch so toll sein wird, wenn sich jeder ein Stueckerl von 
der Post kaufen kann und wir ein Volk von Postaktionaeren werden, die alle 
gemeinsam die Bediensteten der Post ausbeuten duerfen, so darf man sich bei 
einem Eigentuemervertreter und Kapitalismuslobbyisten nicht darueber 
wundern -- jede andere Aussage waere voellig unverstaendlich. Aber auch der 
Chef jener Oppositionspartei, die leider immer noch als links verschrien 
ist, erklaert uns, dass er prinzipiell eigentlich nicht gegen eine 
Privatisierung ist, sondern sie nur ein bisserl anders gestaltet haette --  
das ist nicht gar so verstaendlich.
Der APA sagte er, dass auch eine Vollprivatisierung fuer ihn in Frage kaeme: 
"So lange gewaehrleistet ist, dass die Briefzustellung im Dienste der 
Kunden -- vor allem am Land -- erfolgt, ist mir sekundaer, ob der Staat mit 
Mehrheit oder Minderheit oder auf laengere Sicht ueberhaupt nicht beteiligt 
ist." Einmal abgesehen davon, dass ihm vielleicht schon mal haette auffallen 
koennen, dass seit dem sukzessiven Rueckzug des Staates aus der 
Postverantwortung die Versorgung immer schleissiger geworden ist, weil 
nunmal ein preisguenstiger und zugleich infrastrukurell sinnvoller Betrieb 
nicht kostendeckend funktionieren kann, zeigt dieses Statement vor allem, 
wie egal ihm die Situation der Bediensteten ist.
Van der Bellen sieht nicht, wie gross die Postwagerln mittlerweile geworden 
sind, die die einzelnen Zusteller vor sich herschieben. Er sieht auch nicht, 
wie gross die Rayone der einzelnen Zusteller mittlerweile geworden sind. 
Nein, er wirft dieser handzahmen Postgewerkschaft vor, die seit Jahren 
verabsaeumt hat, ihre Mitglieder zu mobilisieren, dass sie das Unternehmen 
als "Selbstbedienungsladen" sehe.
Und der Rest seiner Partei schweigt zu solchen Aeusserungen -- wie wird das 
erst, wenn die in der Regierung sind?
*Bernhard Redl*
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Der APA-Bericht ist auf dem Gruenen-Server nachzulesen: 
http://www.gruene.at/verkehr/artikel/lesen/4478/1323/
Eine Petition zum Behalt der Post im staatlichen Eigentum und nach Sicherung 
einer hochwertigen flaechendeckenden Versorgung mit Postdienstleistungen ist 
downloadbar unter: http://www.werkstatt.or.at/Diverses/PetitionPostListe.pdf
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