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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 17. Jaenner 2006; 14:49
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Wien kommunal/Initiativen/Aktion:
> Offener Brief an Michael Haeupl
Keine Volksgarage unter dem Bacherpark!
Sehr geehrter Herr Buergermeister!
Wenige Tage vor Weihnachten wurden am Margaretner Bacherplatz eindrucksvoll
"Umweltkompetenz und Buergerbeteiligungsbereitschaft" demonstriert. Noch
bevor den Anrainern ein Baubescheid zugestellt worden ist, wurden Arbeiter
geschickt, um die groessten Baeume zu faellen. Seitdem ist der Platz
deutlich weniger Park und die Anrainer haben einen Vorgeschmack auf das, was
mit dem geplanten Bau der Tiefgarage auf sie zukommt.
Das Schlaegern der grossen Pappeln sollte wohl ein Zeichen sein: "Wir, die
Maechtigen, zeigen euch, den Ohnmaechtigen, dass euer Engagement, eure
Aufregung, euer Widerstand keinen Sinn hat. Die Baeume sind nun nicht mehr
zu retten, bald werden die Bauarbeiten beginnen." Doch Provokation kann
Widerstand noch verstaerken und muendige Buerger werden umso lauter ihre
Rechte einfordern: Keine Bauarbeiten waehrend eines laufenden Verfahrens,
kein Bau ohne Anrainerbefragung, wie in anderen Bezirken auch!
Volksgaragenplaetze um 72,- Euro, waehrend die Vignette, die im gesamten 4.
und 5. Bezirk gilt, weniger als 10,- Euro im Monat kostet: das ist das
Angebot fuer Autofahrer! Grosszuegiger agiert die Kommunalpolitik da schon
den Bauherren gegenueber: Laut Bericht des Wiener Kontrollamtes wird ein
Stellplatz mit bis zu 21.800,- Euro gefoerdert. Fuer Garagen, die dann
entweder so gut wie leer stehen oder die zusaetzlichen Verkehr anziehen. Sie
wissen, dass Sie damit die Bevoelkerung fuer dumm verkaufen. Das Geld aus
der Parkraumbewirtschaftung muss sinnvoll eingesetzt werden!
Der Widerstand wird weitergehen, dafuer sprechen 2300 Unterschriften gegen
den Garagenbau, dafuer sprechen aber auch viele Argumente, die sogar von
Politikern in Wien staendig ins Treffen gefuehrt werden: Individualverkehr,
Laerm und Schadstoffbelastung muessen eingedaemmt, oeffentlicher Verkehr
muss gefoerdert werden. Der 5. Bezirk ist bereits jetzt durch Verkehr extrem
belastet, nun soll in ein Gebiet mit mehreren Schulen und Kindergaerten
zusaetzlicher Verkehr hineingeleitet werden. Setzen Sie endlich Ihre eigenen
Ankuendigungen in der Verkehrspolitik um!
Nie wurde von Seiten der Verantwortlichen auf Aengste und Wuensche der
Bevoelkerung eingegangen, Argumente und Bedenken wurden ignoriert und durch
eine "Initiative unabhaengiger, sozialdemokratischer Bezirksraete/innen fuer
den Bau......." konterkariert. Nun soll den Wunschvorstellungen des Bauherrn
gemaess "konfliktfrei" gebaut werden. Was sich Betonierer unter konfliktfrei
vorstellen, wurde bereits demonstriert: Die Baeume wurden mit Polizeieskorte
geschlaegert, obwohl sie auf dem von aussen ohnehin nicht zugaenglichen
Spielplatz der Schule standen. Parkplatz statt Spielplatz - unter
Polizeischutz - ein symbolhaftes Bild!
Werden Sie, Herr Buergermeister Haeupl, gemeinsam mit Frau Umweltstadtraetin
Sima, Herrn Stadtrat Schicker, Herrn Stadtrat Rieder, Herrn
Garagenkoordinator Theuermann und Herrn Bezirksvorsteher Wimmer die
Verantwortung dafuer uebernehmen, wenn das Verkehrsaufkommen und damit die
Schadstoffbelastung weiter steigt, wenn noch mehr Unfaelle passieren und
sich schon wieder herausstellen wird, dass Steuergeld in den Sand gesetzt
wurde? Wir werden jedenfalls bei jeder nur moeglichen Gelegenheit an diese
Verantwortung erinnern.
Mit freundlichen Gruessen
Buergerinitiative Bacherpark
bi-Bacherpark@chello.at
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>Parkbesetzung statt Parken
Seit Montag letzter Woche ist der Bacherpark im 5. Wiener Gemeindebezirk
besetzt, um den Bau einer Tiefgarage zu verhindern. Eine Homepage gibt es
auch bereits: http://www.baeume-statt-garage.psido.at/
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