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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 10. Jaenner 2006; 18:27
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Wien kommunal/Leserbrief:

> Ich habe die Ehre

Wie es zur Falco-Stiege kam -- zu B.Redl, "Die Stadt der toten Promis" (akin
33/05, akin-pd)


Schwarzenegger lehnt alle Gnadengesuche ab. Ein aufrechter Republikaner
halt. Der Grazer Buergermeister ist ein aufrechter OeVPler. Der findet da
offenbar auch nix dabei. Also warum dem Arnie die Ehrenbuergerschaft samt
Ehrenring abnehmen und das Stadion umbenennen. Laut seiner Rechnung kostet
das Graz "hunderte Millionen Euro". Wieso? Weil irgendwas Arnidingsbums
heisst, kommen mehr Touristen? Oder gehen mehr ins Stadion? Nur ist der
Terminator dem mehrheitlich angenommenen Antrag der Grazer Gruenen,
Schwarzenegger aus der Stadt zu verbannen, zuvor gekommen. Er liess
ausrichten, der Ehrenring sei bereits aufs kalifornische Postamt getragen
und das Wort Schwarzenegger darf in Graz Umgebung nicht mehr verwendet
werden. Der Terminator ist halt eine beleidigte Leberwurscht.

Bernhard Redl hatte im Lei(d)(t)artikel der letzten Akin vorgeschlagen,
Strassen und andere oeffentlichen Flaechen und Gebaeude nicht nach lebenden
oder toten Menschen zu benennen, sondern etwa nach Guglhupf oder dem (toten)
Asylrecht. Zur Illustration, wie solche Benennungen vor sich gehen koennen:

Auch mich hat immer schon gestoert, dass Strassen nach nix Zeitgenoessischem
benannt werden. Daher habe ich ueberlegt, wer fuer so viel Ehre in Frage
kaeme. Also bin ich vor etwa 12 Jahren auf die Idee gekommen, die
Zentagasse, die an eine Schlacht, bei der ‚unser' Prinz Eugen die boesen
Tuerken besiegt hat, auf Falco- oder Hansi-Hoelzl-Gasse umzubennen.

Er hat in Margareten gelebt, wenn er nicht in Costa Rica war. Also habe ich
den Antrag in der Bezirksvertretung eingebracht. Daraufhin bekam ich die
Erklaerung, dass der gute Mann erst tot sein muss. Falco scheint etwas an
dem Antrag gelegen zu sein, also entschied er sich fruehzeitig abzuleben.
Bei meinem neuerlichen Antrag erfuhr ich, dass "man" mindestens ein Jahr
verstorben sein muss. Also habe ich gewartet, um nach einem Jahr belehrt zu
werden, dass noch ein Prozess laeuft, wo darueber posthum entschieden wird,
ob Falco zum Zeitpunkt des Autounfalls in Costa Rica unter Drogeneinfluss
stand, weil in so einem Fall eine Benennung nicht moeglich waere. Drum
bekommt vermutlich auch der Sigi Freud keine Allee, weil er bekanntlich
ziemlich viel Koks in die Nase gezogen hat.

Abgesehen davon, dass SP, VP und FP kein Problem damit hatten, dass eine
Gasse nach einer Schlacht benannt wird, hatten sie jedoch damit eines, die
Zentagasse umzubenennen, weil ja dann so viele Leute ihre Adresse, ihre
Visitkarten, ihr Briefpapier und ihr/e wasweissichnichtsonstnochalles
aendern muessten. ‚Also gut', dachte ich mir damals, ‚in diese kleine
bezirksspezifisch, politisch, kulturell nicht so erhebliche Angelegenheit
habe ich schon genug Zeit investiert. Vergessen wir es einfach.'

Jahre spaeter kommt ploetzlich die SPOe mit einem Antrag daher und will die
neue Stiege von der rechten Wienzeile zum U4-Abgang Kettenbrueckengasse nach
Falco benennen. Da gibt's keine Hausnummern.
*Peter Dvorsky (gek.)*



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