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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 10. Januar 2006; 18:01
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Asyl/Recht:
> Verschaerfungen 2006
Ein neues Jahr beginnt. Ein neues Asyl- und Fremdenrechtspaket tritt in 
Kraft:Dieses Gesetz richtet sich gegen die am meisten Verfolgten: 
Traumatisierte und Folteropfer.Bisher waren sie gesetzlich geschuetzt; ab 
1.Jaenner 2006 werden auch sie deportiert.Sie sollen zurueck in angeblich 
sichere "Dublin"-Staaten, von denen wir wissen, dass Fluechtlinge dort nicht 
sicher sind: zum Beispiel die Slowakei, wo die Anerkennungsrate knapp ueber 
Null Prozent betraegt.
Asyl in Not hat Faelle tschetschenischer Fluechtlinge dokumentiert, die die 
Slowakei via Ukraine nach Russland abgeschoben hat.
Dieses Gesetz soll faire Verfahren verhindern: Schubhaft wird verhaengt, 
noch bevor ein Asylbescheid erlassen ist, schon wenn "anzunehmen" ist, ein 
anderer "Dublin"-Staat koennte zustaendig sein. Rechtsvertreter werden 
keinen Zugang zu den Haeftlingen haben. Stattdessen werden dann 
"professionelle Abschiebungen" von staatsangestellten "Betreuern" 
organisiert.
Dieses Gesetz richtet sich auch gegen NGOs: "Beihilfe" zum "illegalen 
Aufenthalt" wird mit sechs Monaten Gefaengnis bedroht. § 115 Absatz 1 des 
neuen Fremdenpolizeigesetzes lautet: "Wer mit dem Vorsatz, das Verfahren zur 
Erlassung oder die Durchsetzung aufenthaltsbeendender Massnahmen 
hintanzuhalten, einem Fremden den unbefugten Aufenthalt im Hoheitsstaat 
eines Mitgliedsstaates der Europaeischen Union erleichtert, ist vom Gericht 
mit Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 360 
Tagessaetzen zu bestrafen."
Nehmen Sie einen Fluechtling / eine Fluechtlingsfamilie in Ihrer Wohnung 
auf. Geben Sie "Privatasyl"! Den Kontakt stellen wir gerne fuer Sie her.
*Michael Genner/gek.*
Kontakt: Asyl in Not, Waehringerstrasse 59, 1090 Wien, Tel.: 408 42 10-15, 
0676 - 63 64 371, http://www.asyl-in-not.org, Spendenkonto: P.S.K., 
Kontonummer 92.034.400, Asyl in Not.
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