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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 20. Dezember 2005; 17:56
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Asyl/Recht:
> ARGE Schubhaft Innsbruck wird liquidiert
Massendeportationen drohen
Das Innenministerium hat den Vertrag mit der ARGE Schubhaft Innsbruck nicht 
verlaengert. Statt den bewaehrten, jahrelang erprobten 
SchubhaftbetreuerInnen wird der regierungskonforme Verein des Guenter Ecker 
mit der Verwaltung der Tiroler Schubhaeftlinge beauftragt. Offizieller 
Grund: Mit der Arbeit der ARGE Schubhaft war - die Innsbrucker 
Polizeidirektion "nicht zufrieden"!
So stellen die Frau Liese und ihre Hilfswilligen sich das vor: sie wollen 
NGOs, mit denen die Polizei zufrieden ist. Nur die sollen Zugang zu 
Fluechtlingen haben. Sinn und Zweck von NGOs ist es aber, mit der Polizei 
unzufrieden zu sein; ihre Aufgabe ist es, die Taetigkeit der Behoerden zu 
ueberwachen, Menschenrechtsverletzungen abzustellen, Schuldige an den 
Pranger zu stellen.
Die ARGE Schubhaft ist, wie frueher in Wien der Schubhaftsozialdienst, den 
Verfolgten zur Seite gestanden - waehrend Herr Ecker fuer "professionelle 
Abschiebungen" sorgt. Der Wiener Schubhaftsozialdienst wurde 2003 von Herrn 
Strasser abgeschafft und durch den Ecker-Verein ersetzt. Frau Liese tritt in 
Strassers Fussspuren.
Guenter Ecker leitet die Schubhaft-"Betreuung" in den Polizeigefaengnissen 
in Linz und Wien. Skandaloese Zustaende herrschen dort: So ist in Linz am 
4.Oktober der Schubhaeftling Yankuba in der "Sicherungszelle" verdurstet. 
Guenter Ecker, mit dem Frau Liese so "zufrieden" ist, traegt als Leiter der 
Schubhaft-"Betreuung" direkte, persoenliche Verantwortung dafuer.
Guenter Ecker hat einmal so getan, als waere er ein Fluechtlingsbetreuer wie 
wir. Im Lauf der Jahre ist er ist aus allen NGOs, wo er sein Wesen getrieben 
hatte, rausgeflogen: SOS Mitmensch, Asylkoordination, SOS Menschenrechte. 
Die einen haben frueher, die anderen spaeter erkannt, wie es um ihn steht. 
Nur eine Institution haelt ihm die Stange: das Innenministerium. Die 
Polizei.
Jetzt soll er - nach Wien und Innsbruck - auch in Innsbruck dafuer sorgen, 
dass Fluechtlinge abgeschoben werden. Er ist ehrgeizig und hat grosse 
Plaene: Vor kurzem erklaerte er in einem Interview fuer den "Standard", im 
kommenden Jahr werde Haftraum fuer 15.000 Menschen zu schaffen sein.
Frau Liese und ihre Hilfswilligen bereiten also Massendeportationen vor. 
Kollektive Ausweisungen verstossen aber gegen Artikel 4 der Europaeischen 
Menschenrechtskonvention.
Wir hoffen, dass die demokratische Oeffentlichkeit in Tirol geeignete 
Schritte unternimmt, um die Abschaffung der Schubhaftbetreuung und die 
Installierung des Ecker-Vereins zu verhindern. Diese fortschreitende 
Abschaffung demokratischer Institutionen kann nicht hingenommen werden. Was 
wir von Wien aus tun koennen, um Herrn Ecker von Tirol fernzuhalten, werden 
wir gerne tun.
*Michael Genner, Asyl in Not* (gek.)
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