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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 6. Dezember 2005; 19:27
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Polizei/Gewalt:
Folgende Geschichte lief Ende November durch Deutschlands Gazetten:
> Polizisten wollten sich festnehmen
Dienststelle ermittelt gegen eigene Leute
Filmreife Pruegelszenen zwischen drei Polizisten beim Castor-Einsatz in 
dieser Woche beschaeftigen jetzt die Ermittler. Die Lueneburger Polizei ist 
zurzeit dabei, den genauen Ablauf der handfesten Auseinandersetzung zwischen 
einem Konfliktmanager der Polizei aus Niedersachsen und zwei Berliner 
Einsatzkraeften zu klaeren. "Wir schauen uns erst mal die eigenen 
Filmaufnahmen und moegliche Fernsehbilder an", sagte der Sprecher der 
Lueneburger Polizeidirektion, Torsten Oestmann. Anschliessend sollen die 
Beteiligten und Zeugen befragt werden. Erst dann gehe es um moegliche 
strafrechtliche Konsequenzen des offenbar bundesweit bisher einmaligen 
Vorgangs.
Zu der Schlaegerei unter Polizeibeamten war es am Dienstagabend bei Grippel 
kurz vor dem Zwischenlager Gorleben gekommen. Mehrere Menschen hatten sich 
auf der Strasse in einem Zementblock an einem Trecker festgekettet. 
Augenzeugin Susanne Kamien beobachtete, dass Einsatzkraefte der Polizei aus 
Berlin Demonstranten und Polizisten in Richtung des Treckers draengten. "Die 
Situation wurde immer bedrohlicher, die Menge staute sich", berichtete sie. 
Die beiden Konfliktmanager, deutlich an orangenen Warnwesten mit der 
Aufschrift "Konfliktmanager" auf dem Ruecken und "Polizei" auf der Brust zu 
erkennen, haetten versucht, auf die Berliner Polizisten beruhigend 
einzureden. Als die Menge immer staerker in Richtung des Treckers gedraengt 
wurde, habe einer der Konfliktmanager versucht, einen Polizisten mit der 
Hand wegzuschieben. "Ploetzlich kam die Faust und landete im Gesicht des 
Konfliktmanagers", berichtete Augenzeugin Kamien. Daraufhin habe der 
geschlagene Polizist seinen Berliner Kollegen am Kragen gepackt. "Dann kam 
von einem anderen Polizisten die naechste Faust aufs Auge des 
Konfliktmanagers", sagte sie. Die Castor-Gegnerin Kamien habe sich daraufhin 
zwischen die Polizisten gestellt und sagte nach eigenen Angaben: "Ihr koennt 
euch doch nicht gegenseitig verpruegeln."
Kurze Zeit spaeter sei die Auseinandersetzung dann weiter gegangen. "Die 
beiden wollten sich gegenseitig festnehmen", berichtete Kamien. Kollegen 
haetten die Streithaehne dann getrennt. Jetzt liegen zwei Strafanzeigen 
wegen Koerperverletzung im Amt vor, eine vom Konfliktmanager und eine von 
den Berliner Polizisten. Der Konfliktmanager wurde im Gesicht verletzt, er 
hat Schwellungen und blaue Flecken.
Die Staatsanwaltschaft Lueneburg wartet auf das Ermittlungsergebnis der 
Polizei, sagte Oberstaatsanwalt Manfred Warnecke. Koerperverletzung im Amt 
sei ein so genanntes Offizialdelikt. Deshalb werde in diesem Fall auch dann 
ermittelt, wenn keine Strafanzeigen vorlaegen.
(Hannoversche Allgemeine Zeitung, 24.11.2005, Webausgabe/gek./Zitiert nach 
http://de.indymedia.org)
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Anm.d.Red.: Wer hat da gelacht? Schaemts Euch! Das ist eine ernste 
Angelegenheit! Nebenbei: Wenn sich zwei Polizisten gegenseitig hauen -- ist 
das dann wechselseitiger "Widerstand gegen die Staatsgewalt"? ###
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