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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 22. November 2005; 19:53
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Geheime CIA-Hefn:
> Drehscheibe Skandinavien
Ein Dreh- und Angelpunkt im US-System von Gefangenentransporten zu geheimen 
Gefaengnissen und Folterkellern war offenbar die Nordatlantikinsel Island. 
Wie islaendische Medien recherchierten, landeten in den letzten vier Jahren 
67-mal Flugzeuge mit den Registrierungsnummern N-379P und N-186D auf den 
islaendischen Flughaefen Keflavik und Reykjavik. Diese Gulfstream-Jets, die 
auch auf abgelegenen Flughaefen unauffaellig starten und landen koennen, 
gehoeren dem US-Geheimdienst CIA Sie werden fuer den Transport von 
Terrorverdaechtigen in geheime CIA-Gefaengnisse verwendet. Eine weitere 
Zwischenlandeetappe fuer die CIA-Flieger ist Kopenhagen. Zuletzt tauchte 
dort am 10. Oktober einer der beruechtigten Jets auf. Als Zielort wurde 
Budapest angegeben. Sowohl in Island wie in Daenemark distanzierten sich 
mittlerweile die Regierungen davon, womoeglich als Transitland fuer diese 
«Foltercharter» gebraucht worden zu sein. Offiziell wollen sie davon nichts 
ge-wusst haben.
Reykjavik wie Kopenhagen versprachen nun eine gruendliche Untersuchung. Das 
will auch die Regierung in Stockholm. Am Dienstag hatten Medien gleich 
mehrere Stopps der auch in Guantanamo gesichteten CIA-Jets auf dem 
mittelschwedischen Provinzflugplatz Oerebro gemeldet. Auf diesem Flugplatz 
gibt es keinen regulaeren Auslandsverkehr. In unmittelbarer Naehe befindet 
sich allerdings das nationale Hochsicherheitsgefaengnis Kumla. In Schweden 
waren die US-Foltercharter zuerst aufgeflogen, nachdem im Dezember 2001 der 
CIA zwei Terrorverdaechtige nach Aegypten hatte verfrachten lassen.
Auch ueber die moegliche Lage der geheimen CIA-Knaeste in Osteuropa sind 
inzwischen weitere Informationen an die Oeffentlichkeit gedrungen. Gemaess 
der baltischen Nachrichtenagentur BNS sollen Flugzeuge mit 
Terrorverdaechtigcn an Bord «rund zehnmal» auf dem Militaerflugplatz Szymane 
nahe der polnischen Stadt Szczytno gelandet sein. Das Dementi aus Polen, 
weder Ziel noch Transitland von Gefangenentransporten des CIA zu sein, ist 
dadurch in Frage gestellt. (Reinhard Wolff, WoZ 46/05)
NACHSATZ: Die islaendischen Regierung hatte schon mal sehr eigenartige 
Vorstellungen davon, wie man dem "Krieg gegen den Terror" Luftunterstuetzung 
bieten koennte. Islands Premier bot 2002 bei einer NATO-Tagung in Prag -- in 
Ermangelung einer eigenen Luftwaffe -- an, Zivilflugzeuge (sic!) fuer den 
Truppentransport in den Irak zur Verfuegung zu stellen. Ein 
Friedensaktivist, der dies veroeffentlichte, wurde daraufhin festgenommen 
und kurzfristig in Isolationshaft genommen. (s. akin 33/2002).
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