**********************************************************
akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 22. November 2005; 19:45
**********************************************************
UK/BRD/Asyl:
> Abschiebungen in den Irak
Erste Abschiebungen von Fluechtlingen aus der EU in den Irak Laut eines
Berichts der britischen Zeitung Guardian wurden am Sonntag die ersten 15
abgewiesenen irakischen AsylwerberInnen aus Grossbritannien in den Irak
abgeschoben. Die Fluechtlinge wurden ueber den erst vor wenigen Monaten fuer
internationale Fluege eroeffneten Flughafen Arbil/Hawler abgeschoben. Dort
wurden sie mit 100 U$ entlassen. Angeblich wurde auch der Transport in ihre
"Heimatstaedte" organisiert. Einer der Deportierten, Hawar Ismail,
erklaerte, geschlagen worden zu sein, nachdem er sich seiner Abschiebung
widersetzt hatte. Waehrend saemtliche europaeischen Regierungen ihre
Reisewarnungen in den Irak aufrecht halten und taeglich Anschlaege
stattfinden, schiebt damit bereits das erste europaeische Land Fluechtlinge
aus dem Irak wieder ab.
Die Mehrzahl der rund 20.000 irakischen Asylsuchenden, die in den
vergangenen drei Jahren nach Grossbritannien gekommen seien, sollen in den
Nordirak zurueckgeflogen werden. Zwar ist der Norden des Landes tatsaechlich
wesentlich sicherer, allerdings finden IrakerInnen aus dem Sueden oder dem
Zentralirak dort keinerlei Lebensperspektiven und muessen angesichts der
zunehmenden Spannungen zwischen sunnitisch-arabischen und kurdischen
Gruppen, mit einer teilweise ablehnenden Haltung der Bevoelkerung rechnen.
Zudem ist die weitere Entwicklung im Irak keineswegs gesichert. Auch im
kurdischen Nordirak kam es bereits zu einzelnen Anschlaegen.
Auch in Deutschland werden zur Zeit kurdische und assyrische AsylwerberInnen
unter Beteiligung einiger kurdischer und assyrischer Organisationen zur
"freiwilligen" Rueckkehr ueberredet. Auch wenn die Rueckkehr von politisch
oder wissenschaftlich aktiven irakischen Intellektuellen, die einen Beitrag
zum Aufbau des Landes leisten wollen, Vorteile mit sich bringt, so lehnt
selbst die irakische Regierung die massenhafte Rueckkehr von Fluechtlingen
zum jetzigen Zeitpunkt ab. Der Irak ist fuer die Betreuung und Aufnahme
Tausender RueckkehrerInnen zur Zeit nicht geruestet. (Aussendungen
Wadi/bearb.)
Siehe auch: http://www.wadinet.at
http://www.guardian.co.uk/Iraq/Story/0,2763,1647113,00.html
***************************************************
Der akin-pd ist die elektronische Teilwiedergabe der nichtkommerziellen
Wiener Wochenzeitung 'akin'. Texte im akin-pd muessen aber nicht
wortidentisch mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten sein. Nachdruck
von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten. Namentlich gezeichnete
Beitraege stehen in der Verantwortung der VerfasserInnen. Ein Nachdruck von
Texten mit anderem Copyright als dem unseren sagt nichts ueber eine
anderweitige Verfuegungsberechtigung aus. Der akin-pd wird nur als
Abonnement verschickt. Wer versehentlich in den Verteiler geraten ist, kann
den akin-pd per formlosen Mail an akin.buero@gmx.at abbestellen.
*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
vox: ++43/1/535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
http://akin.mediaweb.at
akin.buero@gmx.at
Bankverbindung lautend auf: föj/BfS,
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976/00, Zweck: akin