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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 8. November 2005; 18:34
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Initiativen:
> E55 -- Zur Situation am Strassenstrich
Ein Projekt von Social Impact
Nach ausfuehrlichen Interviews mit Sexarbeiterinnen, die an der 
Europastrasse 55 nahe der oesterreichischen und deutschen Grenze arbeiten, 
wurde gemeinsam mit Sexarbeiterinnen und Kriminalpsychologinnen ein 
Deutschkurs mit Selbstschutzphrasen fuer die Prostituierten am 
Strassenstrich erarbeitet. Der Sprachkurs erscheint als Broschuere und als 
CD/MC und wird ab sofort kostenlos an die Sexarbeiterinnen verteilt.
Das Konzept des Sprachkurses (pdf-file oder doc-file) wird allen 
interessierten Initiativen kostenlos zur Verfuegung gestellt. Belegexemplare 
des Buches bzw. der CD koennen zum Selbstkostenpreis bei 
office@social-impact.at angefordert werden:
Buch, 144 Seiten, illustriert, Euro 7,50
CD, 15 Tracks, Euro 5,00
Kosten fuer Versand+Porto+Verpackung Euro 2,50 pro Sendung
Kunst als Gestaltung der Realitaet
Social Impact, ein Kunstlabel mit Sitz in Linz, arbeitet seit einigen Jahren 
an der Bearbeitung soziopolitischer Reibungsflaechen. Eigens konzipierte 
Produkte und Interventionen sorgen nicht nur fuer Oeffentlichkeit, 
initiieren Debatten zum Thema, sondern tragen zusaetzlich zur Verbesserung 
der Rahmenbedingungen im ausgewaehlten Aktionsfeld bei. Das Projekt "E55" 
steht exemplarisch fuer die Arbeitsweise von Social Impact. Es untersucht 
die Auswirkungen von Wohlstandsgrenzen und setzt sich mit den Lebens- und 
Arbeitsbedingungen der Sexarbeiterinnen in den tschechischen Grenzbezirken 
auseinander. Das globale Thema Sextourismus wird auf regionaler Ebene 
bearbeitet.
Am grenznahen Strassenstrich arbeiten hauptsaechlich tschechische Frauen und 
Maedchen. Ihre Kundschaft besteht grossteils aus Oesterreichern und 
Deutschen, die ueber die Grenze anreisen. Eine im Auftrag von Social Impact 
von Sonja Kimeswenger erstellte Studie untersucht an Hand von Interviews mit 
Prostituierten, Streetworkerinnen und Polizisten die Situation der 
Prostituierten in Grenznaehe. Eines der Ergebnisse ist, dass neben dem 
Wohlstandsgefaelle auch die Sprachbarriere zwischen Kunden und 
Sexarbeiterinnen die Freier in ihrem Machtbewusstsein bestaerkt. 
Gleichzeitig hindert die Sprachbarriere die Sexarbeiterinnen, ihre eigenen 
Interessen zu schuetzen, sich gegen die auftretenden Gewaltuebergriffe zu 
wehren und Konflikte zu deeskalieren.
In Zusammenarbeit mit Streetworkerinnen, Sexarbeiterinnen, ExpertInnen der 
AIDS-Hilfe und KriminalpsychologInnen wird ein Sprachkurs fuer 
Prostituierten produziert. Geleitet wurde die Konzeption von Jana Valdrova 
von der Paedagogischen Fakultaet der Universitaet Budweis. Valdrova hat sich 
in der Vergangenheit vor allem mit Gender- und Machtfragen in der Sprache 
beschaeftigt.
Der Sprachkurs fuer die Sexarbeiterinnen beinhaltet neben entsprechendem 
Fachvokabular auch spezifische Phrasen, die bei Gewaltuebergriffen zum 
Selbstschutz und zur Deeskalation eingesetzt werden koennen. Gleichzeitig 
wird Aufklaerung in Bezug auf AIDS/HIV, Gesundheitsvorsorge und 
Gewaltpraevention geleistet und die Standards fuer Verhandlungen und 
Dienstleistungen mitbeeinflusst.
Das Buch "Ein kleiner Deutschkurs fuer Frauen im erotische Gewerbe" umfasst 
144 Seiten, zahlreiche Illustrationen und beinhaltet u.a. folgende Kapitel:
- einfuehrende Grammatik
- Konversation (z.B. "Mein Koerper -- Dein Koerper", "Meine 
Dienstleistungen", "Im Auto - im Zimmer", "Stop. Genug. So nicht", .....)
- Informationen zur sicheren Sexarbeit ("Teamwork", "Adressen von 
Beratungseinrichtungen", "Wenn das Kondom reisst", Gesundheitsvorsorge", 
"Gewaltpraevention", ....)
- Vokabelteil Deutsch-Tschechisch und Tschechisch-Deutsch
Verteilung an der Grenze
Der Kurs wurde als Buch und CD/MC publiziert und wird ab Anfang November an 
die Prostituierten nahe der oesterreichisch-tschechischen und der 
deutsch-tschechischen Grenze verschenkt. Damit wird ein nachhaltiger Beitrag 
zur Entschaerfung der Gewaltuebergriffe und zum Empowerment der 
Prostituierten geleistet. Weiterfuehrende Aktivitaeten an der Grenze sind im 
Gesamtprojekt intendiert - aber auf Grund der aktuellen finanziellen 
Situation von Social Impact derzeit nicht durchfuehrbar. (Social Impact / 
bearb.)
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Weitere Informationen zum Projekt bei: SOCIAL IMPACT, A-4020 Linz, 
Herrenstr. 20, 0650-371-8080, 070-773142-23, fax: 070-773142-24, 
office@social-impact.at, http://social-impact.at
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