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  akin-Pressedienst.
  Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 8. November 2005; 18:38
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  Nach(k)wahlbetrachtungen:
  > Die Perspektiven der Linken in Oesterreich
  Anmerkungen zu einer Diskussionsveranstaltung
  Eigentlich standen "nur" die Perspektiven der oesterreichischen Linken 
nach den Landtagswahlen in der Steiermark, Burgenland und Wien auf der 
Tagesordnung. Die dreistuendige solidarisch gefuehrte Debatte am 17.Oktober 
im Volkshaus der KPOe Steiermark in Graz umspannte jedoch einen weit 
groesseren Themenkatalog. Von den AktivistInnen der LINKE-Opposition fuer 
ein solidarisches Europa wurde unterstrichen, dass es um "ein anderes 
Europa" und keinesfalls um eine "andere, reformierte EU" geht.
  Es entwickelte sich eine dichte und stellenweise sehr konkrete Diskussion 
ueber die Frage, wie seitens der Linken darauf zu reagieren waere , dass 
sich nun auch in Oesterreich ein politischer Raum links von Sozialdemokratie 
und Gruenen zu oeffnen beginnt. Obwohl auch von den SprecherInnen der 
KPOe-Steiermark betont wurde, dass die Situation in der Steiermark nicht auf 
andere Bundeslaender und schon gar nicht auf Gesamtoesterreich uebertragen 
werden kann, liessen sie durchblicken, dass sie sich von ihrer 
kommunal-basierten Politik-Variante auch jenseits des Semmerings Erfolg 
erhoffen. Gegenueber der LINKE meldeten sie wegen "Abgehobenheit" Bedenken 
an. VertreterInnen der LINKE verwiesen auf ihre Basisaktivitaeten -- von 
Gewerkschaftsarbeit bis hin zu internationalistischen Schritten wie der 
Mitarbeit im Sozialforumsprozess oder der Mitorganisierung des 
"Solidaritaetsgipfels mit Lateinamerika" im Mai des naechsten Jahres. Die 
kommende Nationalratswahl nach dem "Wende"-Raubrittertum der letzten Jahre 
werde nichts weniger als eine "Richtungsentscheidung" sein, wo es auch 
gesamtgesellschaftliche Fragen und Alternativen zur Disposition stehen.
  Es konnte klar gestellt werden, dass es in der aktuellen Situation NICHT 
darum geht, voluntaristisch ein Parteiprojekt aus dem Hut zu zaubern. Was 
jetzt ansteht, ist das, was Marx "das Schaffen der Bewusstsein der 
Notwendigkeit" genannt hat: also ein Sich-Klar-Werden ueber die partiell 
neue politische Lage. Daher ist es unerlaesslich, dass zuerst einmal in der 
oesterreichischen Linken vom Neusiedler- bis zum Bodensee schwesterlich und 
bruederlich diskutiert wird. Und dass gemeinsame Aktivitaeten erfolgen 
(gegen Bolkestein; im Rahmen des ASF-Prozesses;....). Auf der 
gesamtoesterreichischen Arbeitsagung der LINKE am 18./19. 11 in Wien koennte 
eine Art "Zwischenbilanz" erfolgen und genauer definiert werden, was ein 
gemeinsames "Linksbuendnis" sein kann.
  *Hermann Dworczak, LINKE (gekuerzt)*
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