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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 8. November 2005; 18:32
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Nach(k)wahlbetrachtungen:
> Zwei KPOe-Bezirksmandate - ein beachtlicher Erfolg!
Die persoenliche Einschaetzung eines Neo-Bezirksrats
Ich stelle im Nachfolgenden nicht in Frage, ob Funktionen in diesem sehr 
ausgekluegelten System von Macht der Eliten und Ohnmacht der Bevoelkerung 
tatsaechlich als "Erfolg" zu bewerten sind. Aber Wahlen und deren Ergebnisse 
zu ignorieren, waere eine eigene - andere - Diskussion.
Die Ergebnisse der Wahlen in Wien werte ich fuer die KPOe-Wien als einen 
Erfolg.
Das Mandat im 3. Bezirk ist ein sichtbarer Erfolg der Arbeit vieler 
GenossInnen in den Bezirken nicht nur zur Wahl sondern die ganze Wahlperiode 
hindurch.
Das Bezirksratsmandat im zweiten Bezirk fuer mich selbst fuehre ich in 
erster Linie auf meine Arbeit als MieterInnenberater im 
Mieterselbsthilfezentrum (MSZ) und in diversen Buendnisstrukturen zurueck. 
Diese nun fast 10-jaehrige Taetigkeit wurde damit auch auf diese Weise 
"belohnt". Ueber das MSZ hinaus habe ich mich viele Jahre hindurch- leider 
meist nur als Einzelkaempfer - auf wohnpolitischem Gebiet vielfach in 
Buendnisstrukturen bewegt (z.B. ARGE wohnRECHT und MIETERINNEN-INITIATIVE, 
OeH etc.), auch dort, wo andere schon laengst den Kampf aufgegeben haben.
Das Bezirksrat-Mandat kam fuer mich ein wenig ueberraschend, da ich mich auf 
Grund einer laengeren Krankheit nur sehr wenig in den konkreten Wahlkampf 
einschalten konnte. Es gibt aber eine Menge Faktoren, die diesen Erfolg 
moeglich gemacht haben: der Einsatz unserer Spitzenkandidatin, eine m.E. 
sehr gute Medienbearbeitung und natuerlich der Einsatz aller Genossinnen und 
Genossen, die meinen Ausfall wettgemacht haben.
Es darf nicht uebersehen werden, dass durch wichtige aeussere Faktoren eine 
objektiv positive Ausgangslage geschaffen wurde, die viele abwartende 
Menschen zu diesem schon lange faelligen Schritt gedraengt haben. Dazu 
zaehlen fuer mich in historischer Reihenfolge: das fuer die Linke so 
wichtige NEIN der Franzosen und Niederlaender zur EU-Verfassung, der 
Wahlerfolg des linken Wahlbuendnisses in Deutschland und besonders das 
Abschneiden der KommunistInnen in der Steiermark. Diese Erfolge haben dem 
"moerderischen" Argument der "verlorenen Stimme" die Kraft genommen. Dazu 
kommt, dass die Situation in Wien auch fuer eine linke Opposition aeusserst 
guenstig war: eine arrogante SPOe-Fuehrung, der man nicht mehr abzunehmen 
bereit ist, dass sie eine Alternative zu schwarz/blau/orange darstellen soll 
und eine gruene angebliche Oppositionspartei, die ihre Grundsaetze aus 
reinem Machtkalkuel aufgegeben hat.
Ich bin in diesen Wahlkampf mit drei Schwerpunkten gegangen: mehr Autonomie 
und Demokratie in die Bezirke! Weg mit den menschenunwuerdigen 
Substandard-wohnungen und kein Verkauf von Gemeindewohnungen! Keine 
Eingriffe in den Gruenraum Prater und dringende Schaffung eines 
bewohnerInnen-freundlichen Verkehrsberuhigungskonzeptes fuer die Anrainer 
rund um die Wien-Messe-Neu! Diese Schwerpunkte werde ich auch in meiner 
Arbeit in der Bezirksvertretung weiterverfolgen. Dazu kommt auch im Hinblick 
auf die Nationalratswahl ein Schwerpunkt, der durch den Wahlkampf der FPOe 
notwendig gewordenen ist: der Bezirk muss ein klares Konzept gegen Rassismus 
und Fremdenfeindlichkeit und fuer wirkliche Integration ausarbeiten und dann 
auch durchsetzen. Es wird sich zeigen, ob die anderen Parteien dazu bereit 
sind.
Natuerlich kann ich alle diese Aufgaben nicht stellvertretend fuer die 
BewohnerInnen im 2. Bezirk loesen. Es wird darauf ankommen, dass wir es alle 
gemeinsam schaffen viele BewohnerInnen in unsere Bezirksarbeit zu 
integrieren, um mit ihnen gemeinsam zu fortschrittlichen Loesungen zu 
kommen.
*Josef Iraschko (gek)*
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Kontakt: MSZ-MieterSelbsthilfeZentrum der KPOe-Wien, Kostenlose 
mietrechtliche Beratungen, Donnerstag + Freitag 14,00-18,00 Uhr, 
Telefonische Terminvereinbarung unter 480 88 33, 
http://mieterselbsthilfe.kpoe.at
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