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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 8. November 2005; 18:33
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Nach(k)wahlbetrachtungen:

> Wahlbuendnis gegen die Rechten

So ungefaehr wie erwartet, sind die Wahlen in Wien auch ausgegangen. Die
Ergebnisse sind endlos wiedergekaeut worden: die SPOe feierte ihre
Fast-Absolute in grossen Festen, waehrend die OeVP auf ihren minimalen
Zuwachs hinwies. Die OeZB schaffte es mit ihren 1,4 Prozent nicht in den
Gemeinderat - aber die FPOe mit Strache holte sich erschreckende 14 Prozent
der allzeit bereiten 'Stimmungsgemeinschaft' in Wien. Alle anderen linken
Wahlwerber -- und davon gab es genug -- naeherten sich trotz des
'Achtungserfolges' der KPOe der Promillengrenze vor dem Nullpunkt. Die
GenossInen sind zweifellos hochmotiviert in diese Wahl marschiert und haben
auch fleissig ihre kleinen Plakate geklebt, soweit die jeweiligen Finanzen
das ueberhaupt zuliessen. Nur -- es kam bei aller Muehe eben nicht mehr
zusammen. Dies war den Mini-Parteien selbstredend bewusst, dass sie
keinesfalls die Huerde fuer einen Mandatssitz uebersteigen koennten, dies
war aber leider auch den Waehlern stets klar. Warum, fragen sich diese (die
Waehler) sollten wir eine 0,3 oder 0,5 Partei waehlen und dadurch unsere
Stimmen herschenken, die trotz aller Vorbehalte gegenueber den
Systemparteien doch Teil einer Huerde gegen die Rechtsradikalen sein
koennten.

Sofern es diese kleinen und kleinsten Gruppen anlaesslich der naechsten
Wahlen noch gibt, wiederholt sich mit Sicherheit das naemliche Spiel: zig
kleine Plakate kleiner Gruppen werden emsig geklebt, wobei sich die Inhalte
doch ziemlich gleichen duerften. Und: die ueblichen 0,5-Ergebnisse werden
bei diesen Wahlen eingefahren. Besonders Vife freuen sich dann noch
vielleicht, dass sie um 0,3 Prozent mehr an Stimmen erhalten als die andere
gut 'befeindete' Organisation, wo ihnen vielleicht der Dritte von links
schon lange ein Dorn im Auge war. Zur Bekraeftigung einer allfaelligen
Ermahnung zur strikten Abgrenzung gibt es dann emsig herumschwirrende
Geruechte: Die sind 'Zionisten', 'Maoisten' , pure 'Antisemiten' oder
schlimmstenfalls 'Kommunisten'. Selbstredend koennen dann anstaendige Linke
mit dem jeweils Genannten der anderen politischen Ufer nichts anfangen --
und ein bissi bekaempfen kann man sie auch. Erst wenn tatsaechlich Hitler
samt Goebbels gemeinsam Wahlreden halten, wuerden sich die gegenseitigen
Revierkaempfe kurzfristig in Luft aufloesen, um sich endlich dem gemeinsamen
Feind zu widmen. Allerdings muessten die beiden Nazis auch klar ihre
Uniformen tragen und Goebbels seinen Klumpfuss, damit sich die Gruppen und
Grueppchen dazu bequemen, endlich gemeinsame Sache zu machen.

Aber was waere wirklich, wenn sich im Oesi-Land vor den jeweiligen Wahlen
ein linkes Buendnis entwickeln wuerde? Waer´ das so entsetzlich, so
graesslich und pervers? Sind die Vorbehalte gegenueber der KPOe so massiv,
dass deren Mitarbeit in einer 'Einheitsliste' nicht in Frage kommt? Freunde,
waehrend ihr ueberlegt und beschliesst, dass ihr mit diesen und jenen
niemals an einem politischen Tisch sitzen werdet, sammeln sich die Rechten
im Lande, die mit Menschen bloss Wirtschaftsdaten verknuepfen oder gleich
gewissen Voelkern und Gruppen den Menschenstatus aberkennen wollen. Ein
linkes Wahlbuendnis waere vielleicht ein guter Anlass, saemtliche
Streitereien einmal zu beenden. Wenn ihr euch schon auf demokratischen
Schienen bewegen wollt, waere es sinnvoll, dort etwas bewegen zu koennen.
*Fritz Pletzl*

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