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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 8. November 2005; 18:21
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Initiativen:

> Zwanzig Jahre Asyl in Not

Vor zwanzig Jahren, im November 1985, gruendeten iranische Fluechtlinge und
oesterreichische Kuenstler das "Unterstuetzungskomitee fuer politisch
verfolgte Auslaenderinnen und Auslaender". Zehn Jahre spaeter aenderten wir
den Namen auf "Asyl in Not".

Hervorgegangen aus dem Widerstand gegen das Mullahregime, entwickelte sich
unser Verein zur fuehrenden Rechtsberatungsstelle fuer Asylwerber aus allen
Laendern. Wir stellen uns den Anspruch, Speerspitze zu sein im Kampf gegen
die (in Oesterreich und Europa) herrschende Asylpolitik.

Aber wir haben unsere Wurzeln nicht vergessen: Wir waren und sind Feinde des
islamischen Faschismus. Heute zeigt er sich von neuem im Iran, wo der
Kurdenmoerder Ahmadi-Nejad ans Ruder gekommen ist.

Eben hoeren wir von seinem Plan, die "moralische Verderbtheit der jungen
Iraner" zu bekaempfen, Parties zu verbieten, wo Burschen und Maedchen
einander begegnen koennten, und Satellitenschuesseln auszureissen, damit die
Menschen im Iran keine "fremden" Programme ("Feindsender" hiess das bei uns
in der Nazizeit) empfangen koennen: Nichts fuerchten die die
Islamofaschisten so sehr wie die Verbreitung der Wahrheit - und den freien
Umgang junger Menschen miteinander.

Auch in Afghanistan sitzt der Islamismus - vier Jahre nach der
US-Invasion -- noch immer fest im Sattel: Eben erst wurde der Schlaechter
Sayyaf ins Parlament gewaehlt; Frauen wagen nicht ohne Schleier auf die
Strasse zu gehen. Attentate auf Maedchenschulen, selbst auf
UNO-Mitarbeiterinnen, die den Frauen Unterricht geben, sind an der
Tagesordnung. Nichts hassen Islamisten so sehr wie die Bildung: Am Beginn
der Konterrevolution in Afghanistan (um 1980) haben die Mudjaheddin in den
Doerfern als erstes die Lehrer umgebracht.

Wir vergessen auch nicht unsere Toten. Wir vergessen nicht Said Soltanpour,
den iranischen Dichter, unerschrockener Kaempfer gegen Khomeiny wie vorher
gegen den Schah - die islamischen Faschisten haben ihn umgebracht. Willi
Resetarits widmete ihm ein damals oft gesungenes Lied.

Wir vergessen auch Kyumars nicht; er hatte in der Schahzeit in Oesterreich
gelebt und gehoerte zur Tudeh-Partei, zu den moskautreuen Kommunisten, die
in selbstmoerderischer Verblendung an die "Revolution" im Iran glaubten und
Khomeiny im Kampf gegen die Linken unterstuetzten - bis sie selber an der
Reihe waren. Auch er ist den Islamisten zum Opfer gefallen. Und unzaehlige
andere auch.

Wir vergessen nicht die Gefolterten wie Shahnaz, langjaehrige Aktivistin der
Volksfedayin, eingekerkert unter Khomeiny wie vorher unter dem Schah, ihren
Kopf hatten die Islamisten in eine Schaedelklemme gepresst, die Spuren sah
man noch viele Jahre danach. Ihr Asylantrag wurde abgewiesen, ein Beamter im
Innenministerium (der uebrigens dort noch heute sein Wesen treibt) schrieb
allen Ernstes, ihre Mitgliedschaft bei den Volksfedayin sei nicht
erwiesen...

Sie war dann jahrelang illegal, sass in Schubhaft, wir retteten sie durch
Proteste. Die Gemeinsame Fluechtlingskommission (GFK) - ein von Asyl in Not
initiierter Zusammenschluss von NGOs - erkannte sie als Fluechtling an.
UNHCR stellte ihr einen Schutzbrief aus, dann endlich erhielt sie in einem
zweiten Verfahren Asyl.

Was wir heute vor allem brauchen, ist eine Welt ohne Mullahs, ohne
Einmischungen der Religion in die Politik und ins Leben der Menschen.

So, und jetzt wenden wir uns wieder der Frau Prokop und ihren Hilfswilligen
zu.
*Michael Genner, Asyl in Not (gek.)*

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> Kunst Asyl

Kunstauktion zu Gunsten von Asyl in Not:Mittwoch, 16. November 2005, 19 Uhr
Semperdepot (Atelierhaus der Akademie der bildenden Kuenste Wien),
Lehárgasse 6, 1060 Wien
Vorbesichtigung: 15. und 16. November 2005, jeweils 10-19 Uhr (Eingang zur
Vorbesichtigung: eine Tuer weiter, Lehárgasse 8). Die Bilder sind auch
online zu sehen: http://www.kunstasyl.at

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> Kontakt zu Asyl in Not

Waehringerstrasse 59, 1090 Wien, Tel.: 408 42 10-15, 0676 - 63 64 371,
http://www.asyl-in-not.org , Spendenkonto: Asyl in Not, P.S.K., Kontonummer
92.034.400



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Der akin-pd ist die elektronische Teilwiedergabe der nichtkommerziellen
Wiener Wochenzeitung 'akin'. Texte im akin-pd muessen aber nicht
wortidentisch mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten sein. Nachdruck
von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten. Namentlich gezeichnete
Beitraege stehen in der Verantwortung der VerfasserInnen. Ein Nachdruck von
Texten mit anderem Copyright als dem unseren sagt nichts ueber eine
anderweitige Verfuegungsberechtigung aus. Der akin-pd wird nur als
Abonnement verschickt. Wer versehentlich in den Verteiler geraten ist, kann
den akin-pd per formlosen Mail an akin.buero@gmx.at abbestellen.


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