**********************************************************
akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 14. Juni 2005; 15:30
**********************************************************
Wiener Wahlk(r)ampf:
Wie immer stehen die akin allen offen, die meinen, unseren LeserInnen und 
Lesern zu erklaeren zu wollen, warum sie von ihnen gewaehlt werden wollen. 
Hier die ersten beiden Beitraege von SLP und KI:
****
> Die SLP tritt an!
Vor allem Jugendliche mit
etablierter Politik unzufrieden - Widerstand und linke
Alternativen sind gefragt
Nun ist die Katze aus dem Sack: Die Wiener SPOe will die Gunst der Stunde 
nutzten und beschliesst Neuwahlen im Oktober. Schon im Jaenner 2005 hat sich 
die SLP mit vorzeitigen Neuwahlen in Wien beschaeftigt und in einer 
Resolution beschlossen bei den Wiener Wahlen anzutreten.
Warum tut sich eine junge Partei das an?
Haette die SPOe eine alternative Politik zur Bundesregierung - sie koennte 
es in Wien beweisen. Tatsaechlich verschlechtert sich auch hier die soziale 
Situation zunehmend: Mieten und Tarife fuer Strom und Gas steigen. Die 
Sozialhilfe wurde 2004 gekuerzt, der Zugang dazu verschlechtert. Schon jetzt 
spueren Beschaeftigte im Sozial und Gesundheitsbereich, die Ausgliederung 
der MA12 und der MA47 in den Fond Soziales Wien. Nach den Wahlen wird es 
hier enorme Kuerzungsversuche geben. Zum Sozialbau kommen die 
Verschlechterungen fuer MigrantInnen, etwa durch die Zerschlagung des 
MigrantInnenprojekts Echo.
Die Gruenen praesentieren sich in dieser Situation als "Wirtschafts- und 
UnternehmerInnenpartei" (O-Ton Maria Vassilakou). Die Strache-FPOe kaempft 
ums Ueberleben und bedient sich "Altbewaehrtem". Ein rassistischer 
Wahlkampf, insbesondere gegen TuerkInnen und SchwarzafrikanerInnen, ist zu 
erwarten.
Vor diesem Hintergrund ist konkreter Widerstand, verbunden mit dem Aufbau 
einer marxistischen Partei, ein Gebot der Stunde. Wahlen sind fuer die SLP 
eine Moeglichkeit zu zeigen, dass es Widerstand gegen soziale 
Verschlechterungen und sozialistische Alternativen gibt. Beides wollen wir 
staerken! Dazu braucht es in erster Linie aktive Menschen. Im Wahlkampf geht 
es daher vor allem darum, moeglichst vielen Menschen Mut zu machen, mit uns 
aktiv zu werden.
Fuer eine neue ArbeiterInnenpartei!
In der heutigen Situation waere eine Partei, die die Interessen der 
ArbeiterInnenklasse nicht nur vertritt, sondern den Unmut und den Widerstand 
buendelt und organisiert besonders wichtig. Vor allem viele junge Menschen - 
die erstmals heuer ab 16 waehlen duerfen - haben die Nase voll von 
etablierten Parteien und sind gleichzeitig auf der Suche nach Alternativen. 
Selbst Alfred Gusenbauer und Christoph Schoenborn geben sich inzwischen 
kapitalismuskritisch - nicht zuletzt weil immer mehr Menschen dieses System 
in Frage stellen. Wir glauben, dass es im Gegensatz zu SPOe und Kirche eine 
Kraft braucht, die nicht an den kapitalistischen "Sachzwaengen" haengen zu 
bleibt und deshalb am besten ein sozialistisches Programm und 
antikapitalistische Positionen vertritt. Zur Zeit existiert keine 
Massenpartei, die ein solches Programm auch nur annaehernd aufstellt. Eine 
neue ArbeiterInnen-Partei wird in Zukunft aus sozialen Kaempfen entstehen, 
dann wenn etwa bei Streiks und grossen gesellschaftlichen Veraenderungen 
viele Menschen die Notwendigkeit einer solchen neuen ArbeiterInnen-Partei 
erkennen.
Welches Wahlbuendnis..?
Aus dem Wunsch nach "Linker Einheit" und nach einer Alternative zur 
krisengeschuettelten KPOe wuenschen sich viele AktivistInnen, dass wir in 
ein "linkes Buendnis-Projekt" einsteigen. Fuer die SLP ist die 
Buendnisfaehigkeit ein Bestandteil unserer sozialistischen Identitaet. Wir 
streben eine groesstmoegliche Einheit von ArbeiterInnen und Jugendlichen im 
konkreten Kampf gegen Sozialabbau und rechte Hetze an. Die SLP steht fuer 
eine Buendniskandidatur, die einen Schritt in Richtung neuer 
ArbeiterInnenpartei darstellt. Einer Kandidatur in der AktivistInnen aus 
Betrieben, der kaempferischen Frauenbewegung usw. eine massgebliche Rolle 
spielen. Ein solches Buendnis muesste ueber die bestehende linke Szene 
hinausgehen. Die SLP wird in den naechsten Wochen die Notwendigkeit dazu 
aufzeigen, und verschiedene AktivistInnen (etwa die Betriebsraete des 
Postbusses) auf ihre diesbezuegliche Verantwortung hinweisen.
Eine linke Buendniskandidatur , die nur bestehende Gruppen zusammenfasst und 
sich va. auf die bestehende Linke orientiert, die mehr auf 
"Zivilgesellschaft" als auf die Notwendigkeit von Klassenkaempfen 
orientiert, kann fuer die Entstehung einer neuen ArbeiterInnenpartei ein 
Hindernis sein. Dafuer stehen wir nicht zur Verfuegung.
SLP tritt an - hilf mit!
Ein neues klassenkaempferisches Wahlbuendnis ist nicht in Sicht. Die SLP 
wird sich daher ihrer Verantwortung stellen und antreten. Unsere Kandidatur 
wird regional und thematisch an bestehende Kaempfe und Kampagnen anknuepfen. 
Ein zentraler Punkt wird die neoliberale Rolle der SPOe in der Sozial-, 
Frauen-, Jugend- und MigrantInnenpolitik sein. Wir fangen dabei nicht bei 
Null an: Im Kampf gegen BfJ und FPOe, gegen die radikalen Abtreibungsgegner 
und Sozialabbau waren wir in den letzten Jahren besonders aktiv und zum Teil 
auch erfolgreich. Viele Menschen, die mit uns in diesen Kampagnen aktiv 
waren, wollen wir fuer unsere Kandidatur gewinnen. Macht mit!
*Michael Gehmacher, Sozialistische LinksPartei Wien*
Kontakt: Kaiserstr 14/11, A-1070 Wien, +43 (1) 524 63 10, slp@slp.at , 
http://slp.at/
Quelle: 
http://slp.at/index.php?id=17&tx_ttnews[tt_news]=280&cHash=af9bbac385
*****
> Fuer eine klassenorientierte, internationalistische und
> antiimperialistische Alternative am Wahlzettel!
Erklaerung der Kommunistischen Initiative (KI) zu den Wiener Gemeinderats- 
und Bezirksvertretungswahlen im Oktober 2005
1.) Eine ernstzunehmende politische Alternative fuer die arbeitenden 
Menschen, wie es die Kommunistische Initiative sein und werden will, muss 
Wahlauseinandersetzungen als politische Tribuene sehen, auf der die 
Moeglichkeit besteht, die eigenen Positionen zu propagieren und die 
Auseinandersetzung mit dem kapitalistischen System und seinen 
parteipolitischen Apologeten zugespitzt zu fuehren. Die KI strebt daher an, 
einerseits selbst in Teilen Wiens zu kandidieren und andererseits dort, wo 
ernsthafte antikapitalistische Kraefte antreten, zu einer Unterstuetzung 
aufzurufen.
2.) Die KI strebt eigene Kandidaturen - eingedenk der bescheidenen Mittel 
und der erst im Aufbau befindlichen Organisationsstrukturen - nur auf Ebene 
der Bezirksratswahl in einigen ausgewaehlten Bezirken an. Schwerpunkte 
bilden dabei jene Bezirke, in denen vorwiegend proletarische Bevoelkerung 
wohnt.
3.) Das Wahlprogramm der KI wird klassenorientiert, internationalistisch und 
antiimperialistisch ausgerichtet sein. Wo es Ansatzpunkte gibt, werden 
kommunale und graetzlspezifische Themen aufgegriffen. Im Mittelpunkt unseres 
politischen Auftretens steht jedoch die Darstellung des regionalen, 
nationalen und globalen Kampfes gegen Ausbeutung, Unterdrueckung und Krieg. 
Wir streben einen Wahlkampf an, der die grossen Linien der 
Auseinandersetzung zwischen Arbeit und Kapital, zwischen Unterdrueckten und 
Unterdrueckern thematisiert.
4.) Wir laden alle klassenorientierten Kraefte ein, sich aktiv an unserem 
Wahlkampf zu beteiligen. Diese Einladung ergeht natuerlich auch an Vereine, 
Bewegungen und Organisationen, in denen MigrantInnen organisiert sind.
5.) Mit anderen marxistischen Gruppen, die Kandidaturen anstreben wollen wir 
das Gespraech suchen. Wir sind bereit, sowohl ueber die Moeglichkeit 
gemeinsamer Kandidaturen als auch ueber Absprachen und gegenseitige 
Unterstuetzung zu sprechen und werden jede Gruppierung danach beurteilen, 
welche Position sie zu den zentralen Themen einnimmt, die oben angesprochen 
wurden.
*Beschluss des Plenums der KI Wien vom 08. Juni 2005*
Kontakt: ottobruckner@netscape.net
***************************************************
Der akin-pd ist die elektronische Teilwiedergabe der nichtkommerziellen 
Wiener Wochenzeitung 'akin'. Texte im akin-pd muessen aber nicht 
wortidentisch mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten sein. Nachdruck 
von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten. Namentlich gezeichnete 
Beitraege stehen in der Verantwortung der VerfasserInnen. Ein Nachdruck von 
Texten mit anderem Copyright als dem unseren sagt nichts ueber eine 
anderweitige Verfuegungsberechtigung aus. Der akin-pd wird nur als 
Abonnement verschickt. Wer versehentlich in den Verteiler geraten ist, kann 
den akin-pd per formlosen Mail an akin.buero@gmx.at abbestellen.
*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
vox: ++43/1/535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
http://akin.mediaweb.at
akin.buero@gmx.at
Bankverbindung lautend auf: föj/BfS,
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976/00, Zweck: akin