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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 12. April 2005; 21:24
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Termine/Frieden/Kapitalismus:
Das Oesterreichische Studienzentrum fuer Frieden und Konfliktloesung (Burg
Schlaining) laedt zur 22. Internationalen Sommerakademie, Sonntag, 10.
Juli - Freitag, 15. Juli 2005 zum Thema
> Die Weltunordnung von Oekonomie und Krieg
Von den gesellschaftlichen Verwerfungen der neoliberalen Globalisierung zu
den weltumspannenden politischen Ansaetzen jenseits des Casinokapitalismus
Der noch andauernde Krieg im Irak hat die oeffentliche Debatte ueber die
komplexen Zusammenhaenge von Oekonomie und Krieg wieder aufleben lassen.
Diese Interdependenzen sind nicht nur fuer innerstaatliche Kriege in der so
genannten "Dritten Welt" auszumachen, sondern werden auch im globalen
Kontext augenscheinlich.
Armut, geringes Einkommen und die staatliche Rohstoffabhaengigkeit zaehlen
heute - neben einem komplexen Buendel sich wechselseitig bedingender anderer
Aspekte - in der Konfliktursachenforschung zu den zentralen
kriegsausloesenden Faktoren. Mitunter hat die Weltbank - nicht selten im
Zentrum der Kritik entwicklungspolitischer Nichtregierungsorganisationen -
diese oekonomischen Faktoren fuer Krieg und Gewalt verantwortlich gemacht.
"Wenn die Ressourcen knapp werden, kaempft man um sie. Viele Kriege werden
deswegen gefuehrt", fuehrt die kenianische Friedensnobelpreistraegerin 2004
Wangari Maathai aus.
Auf den Weltwirtschaftsforen (WEF), den Konferenzen der
Welthandelsorganisation (WTO), der Weltbank oder des Waehrungsfonds (IWF)
wird ueber Deregulierung, Chancengleichheit im Welthandel, globale
Umverteilung und deren Finanzierung diskutiert. Diesen Organisationen wird
von breiten zivilgesellschaftlichen Buendnissen u.a. wegen den
Strukturanpassungsprogrammen armuts- und damit gewaltfoerdernde Politik
vorgeworfen und sie werden als Anwaelte transnationaler Konzerne mit Protest
konfrontiert. Derartige Massnahmen wurden im Rahmen der WTO von zahlreichen
Staaten des Suedens zum Schutz vor Privatisierungen ihrer Grundversorgung
und Sozialsysteme zurueckgewiesen. Die Deregulierung der globalen
Wirtschaftsbeziehungen - "die Integration aller Laender in die
Weltwirtschaft" - findet sich neben einer Aufruestungsverpflichtung als
Zielsetzung in der EU-Verfassung.
Durch den neoimperialen Krieg im Irak ist zudem die Frage nach dem Weg zu
mehr Sicherheit durch alternative Energietraeger zu stellen. Energietraeger
und Rohstoffe sind wichtige finanzielle Quellen von Buergerkriegsoekonomien
und Warlords. Die wirtschaftlichen Interessen von privaten militaerischen
Unternehmen tragen ebenfalls dazu bei, dass derartige Kriege nicht beendet
werden und infolgedessen die Betroffenen aus den Schlagzeilen der westlichen
Medien geraten. Dies bringt die Frage nach zukunftsfaehigen
entwicklungspolitischen Ansaetzen in Zeiten neoliberaler Marktoeffnungen und
sozialen Verwerfungen auf die Tagesordnung. Inwieweit bestimmen Politik oder
Oekonomie die diesbezuegliche Weltentwicklung?
Der transatlantische Streit im Zuge des Irak-Krieges war mitunter ein Disput
um die Ruestungsoekonomien von den USA und der EU, wenngleich diese von den
unerwuenschten Auswirkungen des Freihandels mit Reglements geschuetzt
werden. Nicht nur die Konkurrenz zwischen Dollar und Euro, sondern auch die
Konkurrenz zwischen Boeing und Airbus oder zwischen den Satellitensystemen
Galileo und GPS ist von zunehmender Bedeutung. Viele Massenmedien
orientieren sich in der diesbezueglichen Berichterstattung nicht immer an
den Grundsaetzen der Objektivitaet.
Die vieldiskutierte Frage des "sozialen Friedens" ist nicht ausschliesslich
auf globale Aspekte zu fokussieren. Auch innerhalb der westeuropaeischen
Staaten rueckt das Spannungsverhaeltnis von neoliberaler Globalisierung und
Sozialstaatlichkeit ins Rampenlicht. Die Darlegung und Durchsetzung
alternativer Ansaetze haben sich unterschiedlichste Netzwerke zur Aufgabe
gemacht und leisten damit einen Beitrag gegen den neoliberalen Zeitgeist.
(Thomas Roithner in Aussendung der Sommerakademie)
Auskuenfte, Anfragen und Anmeldung
Heidi Pock am OeSFK in Stadtschlaining
Tel. ++43 (0) 3355 - 2498
Fax ++43 (0) 3355 - 2662
e-mail: aspr@aspr.ac.at
Thomas Roithner in der OeSFK Aussenstelle Wien
Wiedner Guertel 10, A - 1040 Wien
Tel. ++43 (0) 1 - 79 69 959
Fax ++43 (0) 1 - 79 65 711
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