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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 12. April 2005; 20:59
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Italien/Das Letzte:
> Die Antiimps sind schuld!
Berlusconi-Getreue beschuldigen "Antiimperialistisches Lager" hinter
Sgrena-Entfuehrung zu stecken
Man haette vermuten koennen, dass nach dem von Premier Berlusconi vollmundig
angekuendigten Rueckzug der italienischen Truppen aus dem Irak, die
Verfolgung derjenigen Teile der italienischen Linken, die den irakischen
Widerstand offen unterstuetzen, nachlassen wuerde. Genauso wenig wie dieses
Wahlzuckerl gewirkt hat, scheint letzterem zu sein.
Nur zwei Tage nach der zerschmetternden Niederlage von Forza Italia bei den
Regionalwahlen vom 2. und 3. April staunte man nicht schlecht, als die
Nachrichtenagentur AGI am 5. April meldete, dass ein gewisser Gianluca
Preite bei der Roemer Staatsanwaltschaft gegen Moreno Pasquinelli, Exponent
des "Antiimperialistischen Lagers" ("Campo Antiimperialista"), Anzeige wegen
Verwicklung in die Entfuehrung von Giuliana Sgrena erstattet hatte. Am
darauf folgenden Tag brachten die meisten Zeitungen diese Meldung. La
Repubblica hatte nachrecherchiert und fuegte hinzu, dass Preite von
Berlusconi-Anwalt Taormina beim Gang zu Gericht begleitet worden war. Preite
will Telefonate der Entfuehrer mit italienischen Hintermaennern, namentlich
mit Pasquinelli, abgehoert haben. Noch nicht abenteuerlich genug, soll
dieser die Freilassung von Sgrena angeordnet haben und zwar in einer Art und
Weise, dass die US-Armee dazu gezwungen werden sollte, zu schiessen.
Selbst der Staatsanwaltschaft war -- nach der Roemer Zeitung - das zu
starker Tobak. Sie leitete zwar Vorerhebungen ein, raeumte aber gleichzeitig
Zweifel ein. Das Antiimperialistische Lager dementierte die Meldung umgehend
und kuendigte eine Verleumdungsklage an: "Mit Hartnaeckigkeit versucht man
das Antiimperialistische Lager fuer unsere standhafte Unterstuetzung des
irakischen Widerstands zu kriminalisieren, der nichts mit der Entfuehrung
von befreundeten pazifistischen Journalisten zu tun hat."
Doch Taormina erweckt nicht den Anschein lockerlassen zu wollen. Laut Il
Manifesto vom 7. April habe er sich "ueber die vorzeitige Einschaltung der
Presse" erbost gezeigt, die "das Leben seines Mandanten gefaehrdet". Von wem
die Gefahr ausgehe, liess er offen. Wer gemeint ist, liegt indes auf der
Hand.
Ein moeglicher Hintergrund sind Berichte darueber, dass sich die
US-amerikanischen "Untersuchungen" im Fall Sgrena in die Laenge ziehen,
welches von der italienischen Presse durchwegs als Verzoegerungstaktik
eingeschaetzt wird. Kuerzlich war der amerikanische Vizestaatssekretaer
Robert Zoelick bei einem Besuch im Europaeischen Parlament auf die Fragen
einer Kommission zum Fall Sgrena mit keinem Wort eingegangen. Statt dessen
ging er in die Gegenoffensive. Es wuerden auch moegliche Verbindungen nach
Italien untersucht.
Auf die Frage, ob hier abermals ein Schlag gegen das Antiimperialistische
Lager und ihn persoenlich vorbereitet wuerde, antwortete Pasquinelli:
"Eigentlich ist die Regierung Berlusconi am Ende. Es wird schon ueberall von
vorgezogenen Neuwahlen gemunkelt. Doch in diesem Zerfall ist vieles
moeglich. Die internationale Konferenz fuer den irakischen Widerstand, die
fuer kommenden Herbst in Rom vorbereitet wird, ist dem Regime - Berlusconi
hin oder her - sicher ein Dorn im Auge. Ueberdies sollte der amerikanische
Druck nicht unterschaetzt werden."
(Willi Langthaler, antiimperialista.com/bearb.)
Quelle: http://www.antiimperialista.com/view.shtml?category=2&id=1113131892
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