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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 22. Maerz 2005; 18:08
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Bolivien:

> Immer wieder Pestizid-Tote

In der bolivianischen Stadt Achacachi starben Ende Februar sieben Menschen
an einer Vergiftung mit dem Pestizid Asuntol Fuerte, in der Mehrzahl Kinder.
Zwoelf weitere Personen erlitten schwere Vergiftungen und mussten
notaerztlich behandelt werden. Das Agrogift hatte sich in einer Suppe, die
bei einem Trauermahl eingenommen wurde, befunden. Wie die in La Paz
erscheinende Tageszeitung La Prensa berichtet, haben die
Polizei-Ermittlungen noch nicht ergeben, ob es sich um einen Ungluecksfall
oder um vorsaetzliche Vergiftung handelt.

Der in Asuntol Fuerte enthaltene Wirkstoff Coumaphos gehoert zur Klasse der
Organophosphate. Von der Weltgesundheitsorganisation WHO wird Coumaphos in
der Gefahrenklasse Ib (hoch gefaehrlich) eingestuft. Hersteller des
Insektizids ist die deutsche Firma BAYER CROPSCIENCE.

Philipp Mimkes von der "Coordination gegen BAYER-Gefahren" fordert einen
Verkaufs-Stopp aller Organophosphate: "Es ist unerheblich, ob es sich im
vorliegenden Fall um einen Ungluecksfall oder um ein Verbrechen handelt.
Organophosphate sind toedliche Gifte. Wo immer diese in den freien Handel
kommen, treten Vergiftungen und Todesfaelle auf - gerade in Laendern mit
hoher Analphabetenrate. Das Lamento der Produzenten, fuer die Folgen des
Pestizideinsatzes waeren allein die Anwender verantwortlich, erinnert an die
zynischen Ausfluechte der Waffen-Industrie". Annick Dollacker von BAYER
CROPSCIENCE hatte kuerzlich auf die Fragen einer TV-Journalistin bezueglich
toedlicher Vergiftungen durch BAYER-Pestizide geaeussert: "Tja, wie gesagt,
irgendwo liegt die Verantwortung auch bei dem Anwender selbst" und "Wenn Sie
Bestaende haben, dann muessen sie die verkaufen".

Philipp Mimkes erinnert daran, dass BAYER bereits im Jahr 1995 versprochen
hatte, alle Wirkstoffe der Gefahrenklasse I vom Markt zu nehmen, diese
Ankuendigung bis heute jedoch nicht umgesetzt hat.

Der BAYER-Konzern ist weltweit groesster Produzent von Agrogiften. Im
Sortiment des Konzerns befinden sich zahlreiche hochgefaehrliche Wirkstoffe,
darunter mehrere Organophosphate der WHO-Gefahrenklasse I. Organophosphate
schaedigen die Nervenfunktion, was zu Bewusstlosigkeit, Kraempfen,
Atemstillstand und dem Tod fuehren kann. Nach Schaetzung der WHO sterben
jaehrlich bis zu 200.000 Menschen an Pestizid-Vergiftungen, hauptsaechlich
in Entwicklungslaendern. Im peruanischen Tauccamarca starben 1999 mehr als
zwanzig Kinder nach einer irrtuemlichen Einnahme eines BAYER-Pestizids.
(Coordination gegen BAYER-Gefahren)

Weitere Infos: Coord. gg. BAYER-Gefahren, Postfach 150418, D-40081
Duesseldorf, CBGnetwork@aol.com , http://www.CBGnetwork.de , Tel:
0049/211-333 911 , Fax - 333 940

Artikel in La Prensa (span.):
http://www.laprensa.com.bo/20050220/politica/politica01.htm



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