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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 15. Maerz 2005; 21:07
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Belgien/Syrien:
> 60 kurdische Demonstranten in Belgien festgenommen
In einer Presseaussendung teilte die GfbV (Gesellschaft fuer bedrohte
Voelker) mit, dass 60 kurdische Demonstranten, die mit einem sechstaegigen
Fussmarsch von Aachen nach Bruessel zum Europaeischen Parlament auf den
Jahrestag der blutigen Niederschlagung von Kurdendemonstrationen in Syrien
(12. Maerz 2004) aufmerksam machen wollten, von der belgischen Polizei am
Donnerstagabend festgenommen und die Nacht ueber in Haft gehalten worden
sind. Die kurdischen Demonstranten wollten unter anderem fuer die sofortige
Freilassung von mehr als 200 kurdischen politischen Gefangenen aus syrischer
Haft eintreten.
Kurdinnen und Kurden hatten friedlich um Unterstuetzung und Hilfe fuer die
Durchsetzung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Syrien demonstriert;
sie erklaerten, das Vorgehen der belgischen Sicherheitskraefte sei
skandaloes und erinne an syrische Verhaeltnisse.
Massaker vor einem Jahr
Am 12. Maerz 2004 waren syrische Sicherheitskraefte nach einem Fussballspiel
zwischen kurdischen und arabischen Clubs gegen kurdische Fans vorgegangen.
Bei der blutigen Niederschlagung nachfolgender Demonstrationen im ganzen
Land wurden mindestens 30 kurdische Zivilisten getoetet, ueber 1.000
verletzt und mehr als 2.500 gefangen genommen. Mehr als 200 von ihnen sind
noch immer in Haft. Der GfbV liegen die Namen von 170 Inhaftierten vor,
unter ihnen sind auch Minderjaehrige. Mindestens fuenf Kurden wurden nach
Recherchen der GfbV seit Niederschlagung der Demonstrationen im Gefaengnis
zu Tode gefoltert. Sechs Kurden wurden in diesem Zeitraum waehrend ihres
Militaerdienstes ermordet.
Mit etwa zwei Millionen Menschen stellen die Kurden rund zwoelf Prozent der
Gesamtbevoelkerung Syriens. Sprachliche und kulturelle Rechte werden ihnen
vorenthalten. Rund 200.000 Kurden wurde im Zuge der Arabisierung die
Staatsbuergerschaft entzogen. (GfbV/bearb.)
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