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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 15. Maerz 2005; 21:05
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Tuerkei:
> Fall Bakutz: Skurrile Anklage und breite Solidaritaet
Die Staatsanwaltschaft hat die Anklageschrift gegen Sandra Bakutz, die sich 
seit 11.Februar in tuerkischer Haft befindet, am 25. Februar dem Gericht 
uebergeben. Darin heisst es:
"Der Untersuchungsakt wurde geprueft.
Wie bekannt, ist die Organisation DHKP/C, welche beabsichtigt die 
grundgesetzliche (geschuetzte) Ordnung mit Waffengewalt umzustuerzen und, 
anstatt dessen einen Staat zu gruenden, der auf marxistischen Prinzipien 
aufbaut, eine Terrorgruppe, die Aktionen mit Waffengewalt anwendet.
Das im Untersuchungsakt befindliche Foto des Vorfalles in der Zeitung 
Huerriyet, die Informationen von Interpol Belgien und der Inhalt des Aktes 
belegen, dass
-am 28.11.2000 zwei Mitglieder der Terrorgruppe DHKP/C bis zu dem damaligen 
Aussenminister vordrangen-welcher eine Rede vor der Kommission fuer ausw. 
Ang. Des Europaparlamentes hielt - und gegen den Minister gerichtet 
Drohungen wie "Moerder Cem! Wir werden deine Rechnung begleichen 
ausriefen!"...
-die Angeklagte Sandra BAKUTZ ausserdem an der Pressesitzung im Bruesseler 
Internationalen Pressezentrum als "Vorsitzende des Unterstuetzungskommittees 
fuer Ilhan YELKUVAN" (Mitglied Terrorgruppe DHKP/C) teilnahm, um ihn in 
seinem Hungerstreik in der Strafanstalt in Deutschland zu unterstuetzen:
Damit steht fest, dass die Angeklagte mit diesen Aktionen aufzeigt, Mitglied 
der illegalen bewaffneten Terrorgruppe DHKP/C zu sein; die Angeklagte im 11 
.Strafgericht fuer schwere Straftaten vor Gericht zu stellen."
Mit anderen Worten: Fuer Gefangenbetreuung und eine -- nicht mal gut 
belegte -- Stoeraktion ausserhalb tuerkischen Hoheitsgebietes droht Sandra 
eine langjaehrige Haftstrafe.
Doch die Gefangene ist sicher nicht alleine. Solidaritaetsgruppen rufen auf, 
am 30.Maerz in Ankara den Prozess zu beobachten. Nicht nur in Wien, auch in 
Kopenhagen gab es eine Soli-Kundgebung. Die GPA-Jugend hat eine 
Internetseite ( http://www.jugend.gpa.at/sandrabakutz ) eingerichtet, wo man 
die oesterreichischen Aussenministerin dazu aufrufen kann, sich mehr 
einzusetzen. Und selbst aus diesbezueglich eher entlegenen Ecken kommt 
Protest: "Auch das Faktum, dass eine oesterreichische Journalistin und 
Menschenrechtsaktivistin nach wie vor in Gewahrsam der tuerkischen Polizei 
sei und offensichtlich der reine Verdacht der Naehe zu einer terroristischen 
Organisation fuer eine Verhaftung genuegt habe, spreche nicht gerade fuer 
EU-Reife" liess niemand Unerwarteter als EU-OeVP-Frontfrau Ursula Stenzel 
per Presseaussendung mitteilen.
Ausserdem kommen im Licht der brutal zerschlagenen Demo am Frauentag in 
Istanbul Polizei und Justiz zusaetzlich unter diplomatischen Druck. 
(diverse/akin)
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