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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 8. Maerz 2005; 19:09
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Kapitalismus/Alternative/Initiativen:
> Gratis in Meidling
Wiens erster Kost-Nix-Laden ist eroeffnet. Allerdings nicht in Neubau beim 
gruenen Bezirksvorsteher, wo seit eineinhalb Jahren versucht wird, dem 
Bezirk die notwendige Unterstuetzung fuer ein solches Projekt abzuringen, 
sondern im "roten" Meidling. Am 8.Februar wurde in den Raeumlichkeiten des 
Stadtteilzentrums "Bassena" (Wien 12., Am Schoepfwerk 29/Stg. 14, Eingang: 
gegenueber Kirche) der dort so genannte "Gratis-Bazar" eroeffnet. (1)
Nicht mehr benoetigte, aber noch gut brauchbare Dinge aller Art, von CD's 
ueber Haushaltsgeraete und Spielzeug, sollen in das Stadtteilzentrum 
gebracht werden. Sperrigere Gegenstaende wie groessere Moebelstuecke sind 
als Benachrichtigungen praesent und harren der Abholung bei ihren bisherigen 
Besitzen. Jeweils am Dienstag (von 10 bis 20 Uhr) und Mittwoch (von 10 bis 
17 Uhr) ist der "Gratis-Bazar" geoeffnet. Aus den Bestaenden koennen die 
Besucher pro Person und Tag bis zu drei Stuecke nach freier Wahl kostenlos 
mitnehmen. Am Oeffnungstag nahmen etwa 300 Menschen das Angebot an.
Waehrend der Oeffnungsstunden der "Bassena" werden unbeschaedigte Sachen 
fuer den "Gratis-Bazar" angenommen: Montag von 13 bis 18 Uhr, Dienstag von 9 
bis 20 Uhr, Mittwoch und Donnerstag von 9 bis 18 Uhr, Freitag von 9 bis 13 
Uhr.
Der "Gratis-Bazar" wendet sich gegen unbedachten Konsum und motiviert seine 
Besucher zum bewussten Umgang mit Ressourcen. Erwachsene, Jugendliche und 
Kinder lernen durch dieses Projekt den Wert gebrauchter Dinge wieder 
schaetzen. Doch neben der Bedachtnahme auf die erzieherische Wirkung 
verbinden die Bassena-Leute ihre Aktivitaet auch mit klarer 
Gesellschaftskritik. In einer Aussendung betonen sie, dass im Jahr 2001 
hierzulande 12% der Bevoelkerung als arm oder armutsgefaehrdet galten, 
waehrend es in Oesterreich 540 Menschen gibt, die ein Vermoegen ueber 30 
Millionen Dollar ihr eigen nennen.
Die Leute der WEG-Initiative mit ihrem Zielgebiet Neubau sind einstweilen 
noch auf den virtuellen Raum angewiesen. Sie bieten eine Gratis-Boerse im 
Internet an. (2)
Tatsaechlich existiert das System schon lange in Wien -- allerdings 
informell und an vielen Orten. Bei uns im Graetzel sind das die 
Muellcontainer hinterm Supermarkt. Dort legen schon seit Jahren mitdenkende 
Menschen brauchbare Dinge statt in die Muelltonne daneben auf den Boden, 
weil sie wissen, dass bald jemand vorbeikommen wird, der dafuer Interesse 
zeigen koennte. -br-
Links:
(1) Schoepfwerk http://www.bassena.at/
(2) WEG http://www.geldlos.at/index_ressourcenpool.php
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