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  akin-Pressedienst.
  Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 8. Februar 2005; 19:00
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  > WWWebtip:
  
  http://www.zeit.de/2004/42/Inv_Defizit
  
  "Gehts der Wirtschaft gut, gehts uns allen gut" - Dass das ein Schmaeh ist, 
  ist
  klar. Aber nicht nur weil mit "Wirtschaft" das Grosskapital gemeint ist und
  dieses sich nicht gerade durch Hochlohnpolitik und Steuermoral profiliert,
  sondern auch deswegen, weil sich diese Konzerne weigern, das Geld tatsaechlich
  zu investieren. Unter obiger URL findet sich dazu ein recht brauchbarer Artikel
  von Robert Heusinger aus der deutschen "ZEIT". 
Zitate gefällig? "Seit vier Jahren weist die Bundesbank Quartal fuer
  Quartal einen Rueckgang der Investitionen aus: Von 90 Milliarden Euro
  im zweiten Halbjahr 2000 auf nur noch 71 Milliarden Euro in der ersten
  Haelfte dieses Jahres - ein Minus von mehr als 20 Prozent. ´Der Staat
  muss die Rahmenbedingungen verbessern, die Unternehmen entlasten´, fordern
  unablaessig die Lobbyisten der Industrie. ... Das Gros der Aktiengesellschaften
  schwimmt in Geld, in Deutschland genauso wie in Amerika oder Japan. Fluessige
  Mittel von je einer Billion Dollar schieben die boersennotierten Konzerne dies-
  und jenseits des Atlantiks vor sich her, schaetzen Experten der Schweizer
  Grossbank UBS. Aber in keinem der drei groessten Laender der Welt setzen die
  Unternehmen wieder auf Expansion, wie sie es Ende der neunziger Jahre taten.
  Anstatt zu investieren, schuetten sie das Geld an ihre Aktionaere aus - entweder
  direkt, in Form von Sonderdividenden, oder indirekt, indem sie eigene Aktien
  zurueckkaufen und auf diese Weise den Boersenkurs nach oben treiben. ...
  Shareholder-Value hiess die Bewegung in den neunziger Jahren. Sie hat den
  Aktienkurs in den Mittelpunkt der Vorstandsbeschluesse gestellt. Fast alle
  Aktiengesellschaften entlohnen mittlerweile ihre Topmanager zum grossen Teil
  gemaess des Aktienkurses. Also werden die Vorstaende verleitet, auf kurzfristige
  Erfolge zu schielen, die sich gleich im Aktienkurs niederschlagen. Ausserdem
  dringen die Wuensche von Aktionaeren mit kurzem Zeithorizont rascher in die
  Fuehrungsetage durch, sodass Investitionen unterbleiben, die sich nur
  langfristig aussahlen. Da kauft man lieber eigene Aktien zurueck - schliesslich
  gibt es keine elegantere Entscheidung, die sofort auf den Kurs wirkt!"
  
  
  
  
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