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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 8. Februar 2005; 19:00
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Post-Jugoslawien/Umwelt:
> Schleichende Bleivergiftung in Fluechtlingslagern im Kosovo
Am Vortag der "Internationalen Konferenz zur Integration der Roma", die am 2.
Februar 2005 in Sofia, Bulgarien, begann, hat die GfbV- International UNHCR und
UNMIK vorgeworfen, jahrelang nichts gegen die schleichende Bleivergiftung von
Roma in vier Fluechtlingslagern im Kosovo unternommen zu haben. Die
Fluechtlingslager in den Gemeinden Cesmin Lug, Kablare (Nord-Mitrovica),
Zitkovac (Zvecani) und Leposavic wurden 1999 auf Schutthalden mit verseuchtem
Minenabraum errichtet. Bleihaltiger Staub wird vom Wind verbreitet und von den
Fluechtlingen eingeatmet. Er lagert sich ueberall ab und wird daher auch mit der
Nahrung in den Koerper aufgenommen.
"Laut Bericht der WHO vom 11. Juli 2004 sind 744 Roma-Familien der
Bleivergiftung unmittelbar ausgesetzt", kritisiert der Praesident der
GfbV-International Tilman Zuelch: "Die hoechsten Bleiwerte wurden bei kleinen
Kindern festgestellt. Zwoelf Kinder im Alter zwischen zwei und drei Jahren sind
schwer erkrankt. Ein Kind im Alter von drei Jahren ist bereits gestorben. Dabei
hat der Leiter unseres GfbV-Teams im Kosovo, Paul Polansky, bereits seit
September 1999 und zuletzt am 27.Januar 2005 unablaessig gegen diese Missstaende
protestiert. Doch es geschah nichts". Es sei unertraeglich, so Zuelch, dass
sechs Jahre nach der Befreiung der albanischen Bevoelkerung durch internationale
Truppen Roma und Aschkali weiter in Fluechtlingslagern eingesperrt sind.
Die Roma- und Aschkali-Minderheit des Kosovo ist die am meisten verfolgte Gruppe
des Kosovo-Krieges. 130.000 von 150.000 Angehoerigen der Minderheiten wurden
durch Morde, Vergewaltigungen, Entfuehrungen, Folterungen und bis heute
anhaltende rassistische Verfolgung aus dem Land getrieben. Waehrend zehntausende
Haeuser der Albaner wieder aufgebaut wurden, haben die Truppen von NATO und KFOR
zugesehen, wie 14.000 der 19.000 Haeuser der Roma und Aschkali-Minderheiten und
75 ihrer Stadtteile und Doerfer zerstoert wurden. Die internationale
Gemeinschaft hat bisher lediglich 200 ihrer Haeuser wieder aufgebaut.
"Offensichtlich orientieren sich UNHCR und UNMIK an dem romantischen
Zigeunerbild vergangener Jahrhunderte und halten es deshalb fuer ganz normal,
Roma und Aschkali in Lagern mit kontaminierten Boeden verkommen zu lassen", so
Zuelch. (GfbV/gek.)
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