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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 18. Januar 2005; 20:03
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Energie/Wirtschaft/Kommentar:
> CO2 statt Strom sparen?
Der Stromanbieter "oekostrom" verschickt interessante Rechnungen. Auf diesen
steht genau ausgewiesen, wieviel Strom man verbraucht hat -- und wieviel CO2
man damit eingespart habe. Die Logik dahinter: Je mehr Strom man verbraucht,
desto mehr CO2 spare man ein, so der Anbieter, da der Strom ja CO2-sparend
produziert werde. Zuletzt verschickte der Stromanbieter sogar
"CO2-Zertifikate" ueber die persoenlichen Einsparungen ihrer Kunden. Die
errechneten Einsparungen ergaben sich dabei aus einem Vergleich zu jenen
Emissionen, die bei der Erzeugung der selben Strommenge beim frueheren
Monopol-Anbieter entstehen.
Eine Kundin fuehlte sich darauf zu einem Offenen Brief an Ulfert Hoehne,
Vorstand der Oekostrom, herausgefordert:
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Sehr geehrter Herr Hoehne!
Vorige Woche erhielt ich von der oekostrom AG ein Zertifikat, welches mir
bescheinigt, im Jahr 2004 395kg CO2 eingespart zu haben.
Hoch motiviert frage ich Sie nun: Wie kann ich im Jahre 2005 noch mehr CO2
einsparen ?
Ich glaube, mein CO2-Sparpotential liegt beim Waschen. Wenn ich haeufig den
oekostrombetriebenen Waeschetrockner benuetze und Waschmaschine und
Geschirrspueler halbvoll in Betrieb nehme, muesste doch 2005 mein
persoenliches Ziel von 500 eingesparten kg CO2 zu schaffen sein, oder?
Und jetzt zum Kleingedruckten: Die 395kg CO2 Einsparung beziehen sich nicht
auf den Stromverbrauch im Vorjahr. Wie denn auch, habe ich doch 2004 67kWh
mehr verbraucht als 2003.
Die 395kg CO2 sind bezogen auf die Energieerzeugung meines vormaligen
Stromversorgers (wien energie) lt einer Greenpeace-Studie. Weiss Greenpeace
von Ihrer seltsamen Verwendung dieser Studie?
Es ist ent-taeuschend, wenn mensch erkennen muss, dass anscheinend aus
Zwentendorf- und Hainburg-Verbuendeten Gegner geworden sind, wenn mensch
nicht einen serioesen Energieversorger sondern nur einen anderen Stromdealer
gefunden hat.
Wie waere es, wenn Sie als Wiedergutmachung jedem Zertifikat eine schaltbare
Steckerleiste folgen lassen? Oder den Haushalten gratis eine
Stromsparberatung anbieten?
Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom!
Lidia Brandstaetter
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