**********************************************************
akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 30. November 2004; 19:47
**********************************************************
Moderne Zeiten/EU:
> Keine Patente auf Pflanzen, Tiere und Gensequenzen!
Plattform gegen Biopatente: "Bayer und Co patentieren unsere Christbaeume"
Eine breite Plattform bestehend aus rund 100 oesterreichischen 
Organisationen protestiert mit einer oeffentlichen "Patentierungsaktion" 
gegen die unmittelbar bevorstehende Umsetzung der EU-Biopatentrichtlinie in 
oesterreichisches Recht. Am 3.Dezember soll die Richtlinie im 
Wirtschaftsausschuss des Parlaments behandelt werden.
Mit einer Aktion machte die Plattform gegen Biopatente auf die Gefahren 
dieser Richtlinie aufmerksam. Aktivisten und Aktivistinnen kennzeichneten 
auf der Wiener Ringstrasse vor dem Parlament Baeume mit "Barcodes". Als 
Vertreter der grossen Biotech-Firmen verkleidete Aktivisten nehmen die 
Alleebaeume symbolisch in Besitz.
Die Plattform verlangt eine voellige Neuverhandlung der Biopatentrichtlinie 
und lehnt jede Form der Patentierung von Genen ab. Mit der im Parlament 
vorgelegten "Aenderung des Patentgesetzes 1970" wird es moeglich, bestehende 
natuerliche Gene von Organismen zu patentieren - das Fettgen der 
Sonnenblume, das Oel-Gen der Pfefferminze. Euer Tee koennte in Zukunft 
Lizenzgebuehren kosten.
"Jetzt bietet sich die vielleicht letzte Chance, die Patentierung von 
Lebensformen einzuschraenken und Biopiraterie zu unterbinden. Wir fordern 
das oesterreichische Parlament auf, die Richtlinie abzulehnen. Immerhin 
haben sich 1997 im Gentechnik-Volksbegehren 1,2 Millionen OesterreicherInnen 
gegen Patente auf Leben ausgesprochen. Die belebte Natur inklusive der 
menschlichen Erbanlagen ist gemeinsames Erbe der Menschheit und darf nicht 
in den Besitz von Gentechnikkonzernen uebergehen", begruendet Jens Karg, 
Gentech-Sprecher von GLOBAL 2000 die Aktion.
"Zugespitzt gesagt, liegt der Saatgut-Anbau fuer Grundnahrungsmittel in den 
Haenden von sechs Konzernen. Die mit der Patentierung einhergehende 
Marktkonzentration fuehrt zu einer drastischen Reduktion der Artenvielfalt 
der Kulturpflanzen. Dem Konsumenten steht nur noch ein stark 
eingeschraenktes, oft gentechnisch veraendertes Produktsortiment zur 
Auswahl", so Astrid Konrad von Attac.
(ATTAC/bearb.)
*
Quelle http://www.attac.at/844.html
weitere Infos und Protestmoeglichkeiten: http://www.attac.at/genattac.html
***************************************************
Der akin-pd ist die elektronische Teilwiedergabe der nichtkommerziellen 
Wiener Wochenzeitung 'akin'. Texte im akin-pd muessen aber nicht 
wortidentisch mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten sein.
Nachdruck von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten.
Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der Verantwortung der 
VerfasserInnen.
Ein Nachdruck von Texten mit anderem Copyright als dem unseren sagt nichts 
ueber eine anderweitige Verfuegungsberechtigung aus.
Der akin-pd wird nur als Abonnement verschickt. Wer versehentlich in den 
Verteiler geraten ist, kann den akin-pd per formlosen Mail an 
akin.buero@gmx.at abbestellen.
*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
vox: ++43/1/535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
http://akin.mediaweb.at
akin.buero@gmx.at
Bankverbindung lautend auf: föj/BfS,
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976/00, Zweck: akin