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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 2. November 2004; 18:49
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Kultur/Politik:

> Literaturhaus am Ende?

Das Literaturhaus in Wien steht vor einem finanziellen Kollaps. Dem Haus,
das seit 1991 besteht und die Institutionen "Dokumentationsstelle fuer
neuere oesterreichische Literatur", die "IG Autorinnen Autoren" und die
"Uebersetzergemeinschaft" beherbergt, wurden bereits im Jahr 2000 drastische
Subventionskuerzungen zugemutet. Seit damals ist keinerlei Besserung in
Sicht. Die Mittel wurden vom Staat nicht mehr erhoeht, vielmehr sind
kleinere Projektfoerderungen ebenso gestrichen worden. Einsparungen im
Veranstaltungsbereich und Kuendigungen im Personalbereich konnten den
laufenden Betrieb noch erhalten. Bereits jetzt koennten bestimmte Sammlungen
wie das Audio-, das Video-, das Bild- und das Handschriftenarchiv kaum mehr
betreut werden, die Zeitschrift "Zirkular" wurde eingestellt.

Akute Probleme hat das Oesterreichische Literaturhaus nun durch den
Nicht-Erhalt einer Sondersubvention von 60.000 Euro. Die muendliche Zusage
der Gelder war schon da, eingehalten wurde sie laut Heinz Lunzer,
Geschaeftsfuehrer der Dokumentationsstelle, allerdings nicht. Diese
Beschneidung erfordere nun radikale Eingriffe in den laufenden Betrieb des
Hauses. Gerhard Ruiss, Geschaeftsfuehrer der IG Autorinnen Autoren,
befuerchtet am Ende dieser Legislaturperiode eine vollkommen passive
Existenz des Hauses, sollte sich an der Subventionspolitik des Bundes nichts
aendern. Gegen die "schleichende Abschaffung" der weltweit renommierten
Institution Literaturhaus haben sich bereits 600 Autorinnen, Autoren und
Institutionen einer Unterstuetzungserklaerung ausgesprochen. Der Grazer
Germanist Uwe Baur, Obmann der Dokumentationsstelle, setzt nun alle Hoffnung
in ein Gespraech mit Kunststaatssekretaer Morak.

Der Betriebsrat kritisiert das Fehlen tragfaehiger Konzepte fuer
Einsparungsmoeglichkeiten und Erschliessung neuer Geldquellen. Ausserdem sei
von der bisherigen Gepflogenheit, den Betriebsrat zu den Vorstandssitzungen
einzuladen, von Geschaeftsfuehrung und Vorstand abgegangen worden, was in
einer so kritischen Phase der Betriebsentwicklung nicht konstruktiv sei.
(akin)


Quellen:
http://www.derliterarischesonntag.org
und Aussendung des Betriebsrat



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