**********************************************************
akin-Pressedienst.
Elektronische Teilwiedergabe der
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'.
Texte im akin-pd muessen aber nicht wortidentisch
mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten sein.
Nachdruck von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten.
Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der
Verantwortung der VerfasserInnen.
Ein Nachdruck von Texten mit anderem Copyright
als dem unseren sagt nichts ueber eine
anderweitige Verfuegungsberechtigung aus.
**********************************************************
Aussendungszeitpunkt: Montag, 5.Oktober 2004; 18:00
**********************************************************

Umwelt/Kommentar:

> Wird man durch Schaden klug?

Es ist bekannt, dass sich die USA weigert, die - eher untauglichen (weil
viel zu sanft und zu langsam wirkenden) - Kioto-Beschluesse zur Reduktion
der Treibhausgase zu unterzeichen. Weil nicht ganz sicher ist, dass die
derzeitige Erderwaermung auf die durch Menschen verursachte vermehrte
Ausstoszung von Treibhausgasen zurueckzufuehren ist. Es gibt tatsaechlich
immer noch einige Wissenschaftler, die daran zweifeln und dafuer auch gute
Argumente haben (ich moechte ausdruecklich davor warnen, zu glauben, dass
diese Wissenschaftler dabei von Firmen oder sonstigen Interessen "gesteuert"
werden).

Aber nehmen wir an, es ist so wie rund 90% der Experten behaupten: Die
Industrialisierung erwaermt die Erde. Die Erderwaermung funktioniert
uebrigens schneller als es die Wissenschaftler vor einigen Jahrzehnten fuer
die Zukunft berechnet haben. Wir wissen, dass die USA mit ihrem
verschwenderischen Lebensstil der groeszte Verursacher von Treibhausgasen
ist. (China holt gewaltig auf)

Nun: Es gibt erste Indizien, dass es die USA selbst treffen koennte: Die
derzeitige Anhaeufung von Hurrikans und "tropical storms", 4 Stueck
innerhalb von 6 Wochen hat es seit Beginn der Aufzeichnungen vor rund 140
Jahren noch nie gegeben. Es sind Gebaeude zerstoert worden, die
jahrzehntelang den Hurrikans standgehalten haben. Der Schaden ist enorm, die
Menschen in Florida verzweifelt, weigern sich sogar noch einmal ihre
Wohnungen zu verbarrikadieren und wieder fuer ein paar Tage zu verlassen, um
noch einmal ein halb zerstoertes Haus vorzufinden.

Hurrikans entstehen bei bestimmten Bedingungen: Luftdruckverhaeltnissen und
Wassertemperaturen und bestimmten Turbulenzen in der Atmosphaere. Wenn die
Wassertemperatur weiter zunimmt, dann koennte die Wahrscheinlichkeit, dass
sich Hurrikans bilden, stark ansteigen. Ich bin kein Metereologe, aber ich
habe mir die Bewegungen der Bildung der Stuerme auf den im Zeitraffer
dargestellten Satellitenbildern angeschaut: Wie "leicht" und "schnell" sich
dort die Turbulenzen in der Atmosphaere aendern koennen.... Es soll eine
ganze Insel mit mehreren tausend Einwohnern "versunken" sein. Die Lage in
Haiti ist ueberaus dramatisch. Das Ganze koennte nur ein "Vorgeschmack" auf
wesentlich Schlimmeres sein. Es waere moeglich, dass Florida, aber auch
Inseln wie Haiti und Cuba irgendwann unbewohnbar wuerden.

Vielleicht werden sich die USA doch bald vom groeszten Bremser der Senkung
von Treibhausgas-Emissionen zum groeszten Antreiber wandeln, wenn sie die
Auswirkungen selbst spueren?
*Thomas Herzel*



*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
vox: ++43/1/535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
http://akin.mediaweb.at
akin.buero@gmx.at
Bankverbindung lautend auf: foej/BfS,
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976/00, Zweck: akin