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Aussendungszeitpunkt: Montag, 5.Oktober 2004; 18:00
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China:

> 26 neue Reaktoren

Auf den ersten Blick spielt die Atomkraft in China eine bescheidene Rolle.
Das Land ist bekannt fuer seine Kohlekraftwerke mit ihrem
umweltschaedigenden Kohlendioxid-Ausstoss sowie fuer seine gigantischen
Staudammprojekte. Atomkraftwerke stillen nur gerade 1,4 Prozent der
landesweiten Stromnachfrage.

Allerdings ist die Kernkraft im Aufbruch. Chinas ungeheures
Wirtschafts-wachstum erfordert eine staendig steigende Stromproduktion. Dazu
werden alle Ressourcen benoetigt. Zu den bisherigen neun AKW, die bereits am
Netz sind, sollen 26 neue dazukommen. Bis 2020 soll die Kapazitaet aus
Atomstrom auf 36 000 Megawatt vervierfacht werden. Denn Atomenergie hat in
China einen entscheidenden Vorteil: Sie kann dort produziert werden, wo sie
gebraucht wird, naemlich in der boomenden Kuestenregion im Osten des Landes,
wo die Stahlfabriken und Hightechparks stehen.

China verfuegt ueber ausreichende Uranvorkommen, sodass es sich nicht
zusaetzlich vom Ausland abhaengig macht. Allerdings stammt die
Atomtechnologie oft aus dem Ausland. Sechs der neun ar-beitenden AKW sind
westliche Modelle. Chinas Beitritt zur Welthandelsorganisation WTO wird auch
weiterhin garantieren, dass Firmen aus Frankreich, Kanada, Russland und den
USA Hauptakteure im Streit um die lukrativen Stuecke des chinesischen
Atomkuchens bleiben.
(Toni Piech, WoZ / gek.)



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