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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 22. Juni 2004; 16:14
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FPOe/Wahl/Kampf:
> Die Stunde der Schlaeger
Pruegel bei FPOe-Wahlveranstaltung
Waehrend der "Stunde der Patrioten" in Wien kam es zu mehreren Angriffen
gegen anwesende AntifaschistInnen. Eine Frau wurde von einem FPOe-Anhaenger
gewuergt. Am Freitag den 11. Juni zelebrierte die FPOe unter dem Titel "Die
Stunde der Patrioten" ihren EU-Wahlkampfabschluss am Viktor-Adler-Markt in
Wien. Was aktiver Patriotismus in der Praxis bedeutet, dokumentiert der
folgende Bericht:
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Runde 1 - Stunde der Patrioten
Wir (4 Menschen - 3 Frauen/1 Mann) waren letzen Freitag (11.6.04) gegen
17.00 bei der FPOe-Wahlkampfabschlussveranstaltung. Wir haben uns in den
vorderen Reihen plaziert (rechts von der Buehne, im Ruecken der
Viktor-Adler-Markt), umgeben von zahlreichen aelteren Herren, und strammen
Burschen. Wir schnappen grad noch die letzten Saetze des
FPOe-Spitzenkandidaten Kronberger auf.
Danach tritt Joerg Haider ans RednerInnenpult. Jubel all over. Wir verbergen
unseren Unmut nicht. Von allen seiten Griffe auf unser Schultern mit einen
"Pscht"-Gezische. Ein alter Mann klatscht so nah vor unseren Gesichtern,
dass er unsere Nasen erwischt. Der Hitlergruss von einem dieser alten
Maenner loest sich in ueberspielendes Gewinke auf. Es folgt Geschimpfe auf
uns, wir erwidern. Hin und her. Das uebliche.
Haider hetzt gegen AsylwerberInnen, wir freuen uns, dass soviele da sind.
Das ist der breaking point. Ploetzlich wird M. neben mir gewuergt, ich krieg
einen Kopf gegen die Lippe geschlagen und die gesamte Menge rund um uns
versucht jeweils noch einen Schlag zu plazieren. Ein Jungfascho
(blaukariertes Hemd, Sonnenbrille) setzt noch nach und tritt aus der
schuetzenden Masse heraus. Er trifft nicht! Unter Geschimpfe und Geschubse
werden wir nach hinten gedraengt, wogegen wir uns nicht mehr wehren. Zwei
von uns bluten, wenn auch nicht viel.
Runde 2 - Anzeigeversuch in der Keplergasse
Samstag Nachmittag entschliessen wir zwei (die eins auf die Nase gekriegt
haben), doch eine Anzeige auf der Wache in der Keplergasse zu erstatten. Die
erste Meldung des Herrn Beamten, ist "ich muss ganz ehrlich sagen, das ganze
bringt nix, und ihr seid ja schon bloed, dass ihr erst heute kommt". Geil,
genau das braucht man.
Gefolgt wird das Ganze von "des mochd mia jetzt hoid oabeit, und es bringt
nix." Er erzaehlt uns, dass er gestern auch bei der Veranstaltung war und
die Buehne geschuetzt hat. Auf unsere Aussage, dass er dann das ganze eh
sehen haette muessen, weil es 5 Meter vor ihm passiert ist, kommt ein
Jammerschwall, dass die Polizei es auch nicht leicht haette. Man denke nur
an die Opernballdemo. Wir versuchens weiter.
Auch wenns nix bringt, dann wenigstens fuer die Statistik. Antwort "Naja die
Statistik kann ma auch positiv oder negativ sehen" und ihm reichts auch
langsam mit uns, er meint, er laesst sich nicht laenger provozieren und wir
sollen jetzt gehen.
Um seiner Entscheidung Nachdruck zu verleihen bequemt er sich sogar hinter
dem Tresen hervor und schliesst hinter uns die Tuer...
Ich geb's auf - mir reichts. M. startet noch einen Versuch am Praterstern.
Nicht viel sympathischer, aber die Anzeige wird von den dortigen BeamtInnen
wenigstens aufgenommen. ###
Quellen: http://www.n3tw0rk.org
http://no-racism.net/article/832/
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