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akin-Pressedienst.
Elektronische Teilwiedergabe der
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'.
Texte im akin-pd muessen aber nicht wortidentisch
mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten sein.
Nachdruck von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten.
Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der
Verantwortung der VerfasserInnen.
Ein Nachdruck von Texten mit anderem Copyright
als dem unseren sagt nichts ueber eine
anderweitige Verfuegungsberechtigung aus.
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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 8. Juni 2004; 14:59
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Initiativen:

> Indymedia Vienna


Nach dem Crash der Internetplattform Indymedia Austria und den derzeitigen
Versuchen, dem Netzwerk mit einem neuen Konzept wieder auf die Beine zu
helfen (s. akin 13/04), versucht jetzt davon unabhaengig eine Wiener
Initiative ein Indymedia Center aufzubauen. Wie bei anderen IMCs soll es
einen freien Zugang zum Lesen und Schreiben geben -- Open Posting als
Prinzip der Einheit von Medienkonsumation und -produktion. Wie das konkret
aussehen soll, ist aber noch in Diskussion:

Vvienna.indymedia.org ist grundsaetzlich offen fuer alle Beitraege, es sei
denn sie haben zum Beispiel einen ssexistischen, rassistischen oder
antisemitischen Charakter. Es gibt darueber hinaus zahlreiche linke
Internetprojekte, die gute Terminkalender oder Diskussionsforen anbieten,
Gruppen die Moeglichkeit zur Selbstdarstellung bieten oder linke
Zeitschriften archivieren. vienna.indymedia.org will keine Konkurrenz zu
diesen Projekten sein.

Der Ansatz von vienna.indymedia.org ist ein anderer als der der meisten
dieser Projekte. vienna.indymedia.org hat keine Redaktion. Im Gegensatz zu
Projekten mit einer klaren politischen Zielsetzung will das
Moderationskollektiv nicht unmittelbar Politik machen, sondern in erster
Linie eine emanzipatorische Nutzung von Medien foerdern.

Aus diesem Grund werden auf der ersten Seite hauptsaechlich selbst
recherchierte bzw. erlebte Berichte von Einzelpersonen oder kleinen
Kollektiven gestellt werden. Dadurch soll Indymedia als Plattform fuer diese
Form der Berichterstattung konturiert werden.

Dies stellt einerseits zweifellos eine Hierarchisierung des
Informationsflusses dar, die auch als solche benannt werden muss.
Andererseits sollen diese Regeln dazu dienen, gesellschaftlich existente
Hierachien auf der Seite so wenig Plattform als moeglich zu bieten, oder
strukturelle Diskriminierung gar zu verstaerken, sondern soziale Freiraeume
zu schaffen. Die Auswahl der Beitraege sollte daher nicht nach "gefuehlter
Wichtigkeit" stattfinden, sondern -- soweit moeglich -- anhand struktureller
Kriterien.

Kriterien

Um vienna.indymedia.org als Plattform fuer eigene Berichterstattung zu
konturieren, werden bestimmte Beitraege daher nicht auf die Startseite
gestellt werden. Zur Diskussion stehen bisher:

- Termine und Demoaufrufe (Bei angelaufenen Kampagnen werden regelmaessig
Termine und Aufrufe in die Mittelspalten-Texte als Links gesetzt.)

- schon an anderen Stellen veroeffentlichte Texte

- aus kommerziellen Medien kopierte Texte (hierbei sind uebersetzungen von
Texten und Meldungen von hier kaum zugaenglichen Medien eine Ausnahme.)

- Gruppenstatements, Presseerklaerungen, Diskussionspapiere, Massenmails.
Auch hier geht es um die Zugaenglichkeit von Texten. Beitraege von Gruppen,
die schon auf zahlreichen anderen Internet- Seiten oder in Zeitschriften
veroeffentlicht wurden, werden nicht auf die Startseite gestellt, weil es
nicht der Ansatz von vienna.indymedia.org ist alles irgendwie relevante auf
der Seite zu versammeln, sondern eine Plattform fuer eigene
Berichterstattung zu sein. Unter eigener Berichtserstattung verstehen wir
allerdings Statements von Kleingruppen, die sonst nicht die Moeglichkeit
haben an die Oeffentlichkeit zu treten.

- superkurze Meldungen

- reine Kommentare ohne Nachrichtenwert

- Beitraege von nach staatlicher Macht strebenden Gruppen und Parteien

vienna.indymedia.org soll ein Werkzeug sein, das von allen Interessierten
benutzt werden will. Dazu gehoert natuerlich auch Kritik an
Moderationsentscheidungen - Texte sind recht lebendige Gebilde und lassen
sich manchmal nur widerwillig in die oben aufgefuehrten Kategorien pressen.
Fuer vienna.indymedia.org wird es daher eine zentrale Herausforderung
werden, entsprechende Rahmen zu schaffen, in denen eine solche Kritik
moeglich ist.

Regionalisierung

Ein weitere wichtige Aufgabe fuer uns soll die Staerkung lokaler Strukturen
und Vernetzung mit internationalen Zusammenhaengen, ueber bestehende
nationalstaatliche Rahmen hinweg, sein. Damit wollen wir eine Diskussion
aufgreifen, die auch im Indymedia- Netzwerk gefuehrt wird. (Aussendung IMC
Vienna/gek.)

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Wer sich bei diesem Gestaltungsprozess einbringen will, melde sich per Email
an: imc.vienna@gmx.net
Naechstes Treffen: Do., 24. Juni 2004 19:30 Uhr (vor/in dem) InfoladenX
(EKH) Wielandgasse 2, 1100 Wien


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