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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 25. Mai 2004; 15:46
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Moderne Zeiten:

> Digital Rights: USA rudern zurueck

Gesetzestext will Recht auf CD-Privatkopien staerken

Man kennt diesen schoenen Satz von Microsoft-CDs: "Sie sind nicht
berechtigt, unberechtigte Kopien dieses Datentraegers herzustellen." Ein
Satz von bestechender Logik, sicher. Was aber eine berechtigte Kopie ist und
was nicht, koennte sich bald aendern -- interessanterweise in die
Gegenrichtung dessen was in den USA und zunehmend auch in Europa ein kaum
aufzuhaltender Trend schien.

Das Recht auf Privatkopien von urheberrechtlich geschuetzten CDs und DVDs
soll in den USA wieder gestaerkt werden. Wie das Wall Street Journal
berichtet, liegt ein entsprechender Gesetzestext zurzeit dem Komitee fuer
Energie und Handel im US-Kongress vor. Ziel des Gesetzes ist es die "Fair
Use"-Rechte der Konsumenten wiederherzustellen, die 1998 mit dem Digital
Millennium Copyright Act (DMCA) eingeschraenkt wurden.

"Wenn ich eine CD oder einen Film kaufe, sollte ich sie ab dem Verlassen des
Geschaefts verwenden koennen, wie ich will", sagte der Abgeordnete zum
Repraesentantenhaus und Komitee-Vorsitzende Joe Barton in einem Hearing.

Das wuerde nach wie vor das illegale Kopieren fuer kommerzielle Zwecke
verbieten. Es sei jedoch "mehr Balance zwischen Konsumenten- und
Produzentenrechten erforderlich". Eine Stellungnahme des Komitees wird erst
in etwa einem Jahr erwartet.

Der Verband der Filmindustrie MPAA ist logischerweise gegen den
Gesetzesentwurf. Dadurch werde die Copyright-Piraterie von Filmen und Musik
sowie ihre Verbreitung im Internet ermoeglicht. Der DMCA regelt in den USA
die Wahrung von digitalen Urheberrechten. Danach ist beispielsweise das
Umgehen eines Kopierschutzes -- wie mittlerweile auch in vielen EU-Staaten--
auch fuer private Zwecke unter Strafe gestellt.

Und so bleibt abzuwarten, wie es dem Gesetzesentwurf gehen wird. Denn die
Forderung ist populaer und kann viele Stimmen bringen. In einem halben Jahr
wird ja nicht nur der Praesident gewaehlt, sondern auch das Abgeordnetenhaus
und ein Drittel des Senats. Bis dahin koennen sich noch viele Mandatare
profilieren -- und dabei ihre Spendengeber mit der Tatsache beruhigen, dass
die Entscheidung darueber sicher nicht vor den naechsten Wahlen fallen wird.
(Pressetext Austria/akin)


Quelle: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=040513018



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