**********************************************************
akin-Pressedienst.
Elektronische Teilwiedergabe der
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'.
Texte im akin-pd muessen aber nicht wortidentisch
mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten sein.
Nachdruck von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten.
Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der
Verantwortung der VerfasserInnen.
Ein Nachdruck von Texten mit anderem Copyright
als dem unseren sagt nichts ueber eine
anderweitige Verfuegungsberechtigung aus.
**********************************************************
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 27. April 2004; 17:03
**********************************************************


Antifa/Demo:


> 1.Mai - Nazifrei

Am 1. Mai planen Neonazis - zum ersten Mal seit dem Ende der Hitler-Diktatur
1945 - einen Aufmarsch durch Wien. Als vorlaeufiger Treffpunkt ist 12:00 /
Westbahnhof angekuendigt.

Bei einem Treffen verschiedener antifaschistischer und linker Organisationen
am 15.04.04 wurde beschlossen, fuer eine breite bundesweite Demonstration
gegen den geplanten Naziaufmarsch am 1. Mai in Wien aufzurufen.


Treffpunkt: Sa., 1.5., 11.00h, Mariahilferstrasse/Neubaugasse

In den letzten Jahren kam es in Oesterreich zu verstaerkten oeffentlichen
Neonazi Aktivitaeten, neue Gruppen haben sich gegruendet und diese trauen
sich immer oefter auf die Strasse. Im April 2002 durften Neonazis am
Heldenplatz ihre Kundgebung gegen die Ausstellung "Verbrechen der deutschen
Wehrmacht" abhalten und zogen anschliessend - unbehelligt von der Polizei -
"Sieg Heil" schreiend durch die Wiener Innenstadt. Organisiert wurde die
damalige Kundgebung unter anderem vom oberoesterreichischen Neonazi Robert
Faller. Ebendieser plant fuer den 1. Mai erneut eine Demonstration in Wien.

Nationaldemokratisches Aktionsbuero

Schon im Motto des geplanten Aufmarsches wird die positive Bezugnahme auf
den Nationalsozialismus deutlich: "erster Mai seit ´33 arbeitsfrei" heisst
es da in Anspielung darauf, dass die Nationalsozialisten den 1.Mai ab 1933
zum "Tag der nationalen Arbeit" erklaerten und zum gesetzlichen Feiertag
machten. Als offizielle OrganisatorInnen treten das Nationaldemokratische
Aktionsbuero (NDAB) und die Nationaldemokratische Partei Oesterreichs (NPOe)
auf. Die neonazistische Gesinnung der aufrufenden "Organisationen" ist dabei
deutlich erkennbar: Das Nationaldemokratische Aktionbuero - hauptsaechlich
getragen vom Eingangs bereits erwaehnten Robert Faller - ist ein
Zusammenschluss von verschiedenen Neonazigruppen, der sich groesstenteils
noch im Aufbau befindet. Robert Faller organisierte bereits im April 2002
gemeinsam mit dem Korneuburger Neonazi Sascha Gasthuber - damals noch
vereint unter dem Namen "Kameradschaft Germania" - eine Kundgebung gegen die
Austellung "Verbrechen der deutschen Wehrmacht" - eine weitere von den
beiden geplante Demonstration "Gegen linke Gewalt und Linksextremismus"
wurde von den Behoerden wegen des eindeutig neonazistischen Charakters der
aufrufenden Organisation untersagt, danach trennten sich die Wege von Faller
und Gasthuber im Streit.

NPOe

Fallers neuer Verbuendeter ist Gregor Maierhofer, der im Fruehjahr 2002 nach
dem Vorbild der deutschen NPD die Nationaldemokratische Partei Oesterreichs
(NPOe) gruendete. Ein genauere Blick auf die Homepage der NPOe (zurzeit
offline) weist diese als offen neonazistisch aus: Das im Juni 2003
beschlossene "Grundsatz- und Forderungsprogramm" der NPOe ist groesstenteils
mit dem NSDAP-Programm und dessen "Grundlagen" identisch, beim Kopieren der
Texte wurden einfach "nationalsozialistisch" durch "nationaldemokratisch"
und "deutsch" durch "oesterreichisch" ersetzt.

Die NPOe-Homepage strotzt nur so vor militantem Antisemitismus und
wuestesten Verschwoerungstheorien. Die angebliche "Machtposition der
juedischen Machtzentren" stuetze sich laut NPOe "auf die ausgedehnte
Kontrolle der Medien und des Finanzwesens". Auch beschwert sich die NPOe
darueber, dass "all jene mit schweren Gefaengnisstrafen belegt (werden), die
etwas Gutes ueber Adolf Hitler sagen bzw. sich gegenueber der
Holocaust-Industrie unglaeubig zu Wort melden." Zustimmend wird auf die
nationalsozialistische Verfolgungs- und Vernichtungspraxis Bezug genommen:
"Jesus war seinerzeit, wie uns die Bibel lehrt, der Widersacher der Juden.
Und Hitler? Ein Freund des juedischen Programms war er jedenfalls nicht."

(Rosa Antifa Wien, Gruppe revolution / bearb.)


*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
vox: ++43/1/535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
http://akin.mediaweb.at
akin.buero@gmx.at
Bankverbindung lautend auf: föj/BfS,
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976/00, Zweck: akin