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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 6. April 2004; 14:48
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Antifa:

> Aktionen gegen Stocker-Verlag

Am Montag, dem 29. Maerz machten AktivistInnen von Mayday 2000 mit einem
Infostand, Transparent und Flugblaettern direkt vor dem Verlagsgebaeude in
der Hofgasse 5 in Graz auf die rechten Umtriebe des Leopold Stocker Verlags
aufmerksam. Bereits nach wenigen Minuten stuermte Dvorak-Stocker persoenlich
heraus und warf den DemonstrantInnen vor, "die Schmutzarbeit der Gruenen" zu
erledigen, da diese wenige Tage zuvor die Aberkennung des steirischen
Landeswappens im Landtag fuer den Verlag gefordert hatten. Auf den Hinweis,
dass die Aktion mit der Partei nichts zu tun habe, stellte er fest "Noch
weiter links!" und warf den DemonstrantInnen vor, "Nazi-Methoden"
anzuwenden, als Historiker wuesste er da Bescheid. Nachdem die Aktion
einfach weiterging, ohne dass er weiter beachtet wurde, kam noch die
Drohung: "Das kommt Sie teuer zu stehen! Das ist Geschaeftsschaedigung!".
Der Stocker Verlag informierte die Polizei, die mit einigen Uniformierten
und den unvermeidlichen Beamten des Verfassungsschutzes anrueckte, aber
trotz des verbalen Trommelfeuers des Verlegers nichts tun konnte: Die
Versammlung war ordnungsgemaess angezeigt worden. Die Leute vom Verlag
hofften noch eine Weile, dass die Behoerde doch noch in ihrem Sinn eingriff,
fotografierten alle beteiligten AktivistInnen und sorgten durch ihre
Aufregung dafuer, dass ueberraschend viele PassantInnen sich fuer die
Flugblaetter und die Informationen interessierten.

Leopold Stocker, der Verlagsgruender, war schon in den zwanziger Jahren
durch das Verlegen antisemitischer und nationalsozialistischer Buecher zu
Geld gekommen, und er blieb dieser Ueberzeugung auch nach 1945 treu.

SchriftstellerInnen, die unter dem Nationalsozialismus Erfolge gefeiert
hatten, fanden bei ihm erneut eine verlegerische Heimat. Denn man sei "nicht
bereit gewesen" - so der Verlag - , auf die Verteidigung all jener Werte zu
verzichten, die Generationen hindurch hochgehalten worden waren". Auch der
Verlag selbst, der noch immer im Familienbesitz ist, scheint Wert auf
Kontinuitaet zu legen: In seiner Festschrift 1992 heisst es: "Aus dem
wohlverstandenen Geist des Gruenders wird der Leopold Stocker Verlag auch in
Zukunft wirken."

Einige Autoren aus dem Verlagsprogramm:

David Irving: bekannter Holocaust-Leugner, bezeichnet den Holocaust als
eine "Legende" und Auschwitz als eine Attrappe.

Fritz Becker: Autor der neonazistischen "Huttenbriefe" mit Schwerpunkt auf
Geschichtsrevisionismus

Wolf Ruediger Hess schreibt ueber Rudolf Hess

Maximilian Czesany: Rechtsextremer Publizist aus der Steiermark

Caspar von Schrenck-Notzing: Deutscher Rechtsextremist und Kaempfer gegen
die "Umerziehung des deutschen Volkes"

Otto Scrinzi: Bekannter Rechtsextremist mit dem Zitat "Ich war immer rechts,
auch in der NSDAP".

Heinrich Jordis von Lohausen: rechtsextremer Publizist, fuer den die
Deutschen das "einziges Volk Europas" waren, in dem "deutliche, ihr Wesen
mittragende Spuren aller fuer Europa typischen weissen Unterrassen
eingemischt" seien.
(Mayday 2000/bearb.)

Kontakt:
Personenkomitee Mayday 2000 - Keine Koalition mit dem Rassismus!
Postfach 466, 8011 Graz.
mayday-graz@gmx.at
http://mayday.widerstand.org




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