**********************************************************
akin-Pressedienst.
Elektronische Teilwiedergabe der
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'.
Texte im akin-pd muessen aber nicht wortidentisch
mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten sein.
Nachdruck von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten.
Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der
Verantwortung der VerfasserInnen.
Ein Nachdruck von Texten mit anderem Copyright
als dem unseren sagt nichts ueber eine
anderweitige Verfuegungsberechtigung aus.
**********************************************************
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 30. Maerz 2004; 16:58
**********************************************************

Initiativen:

> KAB stoppen! Fuer eine Welt ohne Grenzen!

No Border Days Kaernten/Koroska

Am 2. Mai plant der extrem rechte "Kaerntner Abwehrkaempferbund" (KAB) eine
"Gedenksteinenthuellung" im suedkaerntner Ort Seidendorf/Zdinja Vas, das zur
Gemeinde St.Kanzian/Skocjan gehoert. Gedacht werden soll der Tatsache, dass
vor nunmehr 85 Jahren nach dem sogenannten "Kaerntner Abwehrkampf" der
letzte jugoslawische Soldat Kaernten verliess. Dies ebnete den Weg fuer die
kaerntner Volksabstimmung, bei dem sich die Mehrheit der WaehlerInnen fuer
den Verbleib Suedkaerntens bei Oesterreich entschied. Hauptsaechlich aus
wirtschaftlichen Gruenden und nicht etwa deswegen, weil sie "treu zur
Heimat" stuenden. Bis heute wird das Plebiszit als Sieg des "Deutschtums"
gegen das "Slawentum" gefeiert, wobei sich ein slowenInnenfeindlicher Alltag
(auf gesellschaftlicher und judikativer Ebene) etabliert hat.

Der Grund, warum der KAB gerade am 2. Mai das Denkmal enthuellt, ist, weil
einen Tag zuvor, am 1. Mai, Slowenien der EU beitritt. Der KAB und seine
Schwesterorganisation, der "Kaerntner Heimatdienst" (KHD) sprechen
erwartungsgemaess von einer "Slowenischen Invasion", die Kaernten/Koroska
ueberrollt. Die Folgen dieser nationalistischen Panikmache ziehen sich in
Kaernten/ Koroska durch die Landespolitik der letzten Jahrzente
(NS-Gedankengut und oekonomischer Druck gegen Andersdenkende). Fast schon
fetischartig hochgehalten, immer wieder zelebriert und gegen Andersdenkende
verteidigt, wird das "deutsche", "rein kaerntnerische" Kaernten.
SlowenInnen, KuenstlerInnen, Linke AktivistInnen, MigrantInnen, alternative
Jugendkulturen werden systematisch kleingehalten, finanziell ausgetrocknet
und assimiliert. Wenn nicht mit den Mitteln des Rechtsstaates, dann eben mit
Polizeigewalt.

Am 1.Mai faellt die EU-Aussengrenze zwischen Oesterreich und Slowenien,
was eine Annaeherung und womoeglich auch Respekt gegenueber den kaerntner
SlowenInnen mit sich bringen wird. Trotzdem ist noch lange nicht "alles in
Ordnung". Slowenien wird Teil eines kapitalistischen Staatenkonglomerates.
Staaten (auch jene ausserhalb von Freihandelszonen wie der EU) sind
Saeulen, auf die sich ein System stuetzt, das Menschen in "Voelker" und
Landstriche in "Nationen" teilt. Am 1. Mai werden wir demnach nicht
freudenstrahlend ein "besserer Verhaeltnis zu unserem Nachbarstaat"
feiern, sondern wollen aufmerksam machen, dass, solange es Staaten gibt,
auch Grenzen bestehen bleiben. Nicht nur jene auf den Landkarten, sondern
auch jene, die uns im Alltag auseinanderdividieren.

Aus diesen Gruenden finden in Kaernten/Koroska Aktionstage gegen
Rechtsextremismus Nationalismus Ausgrenzung Unterdrueckung statt:

Freitag, 30. April 2004 Reclaim the Streets Party und Demozug durch die
Innenstadt in Klagenfurt/Celovec ab 14.00 Uhr.

Samstag, 1. Mai 2004 "Sicherster Platz Europas" Aktionismus am Samstag
Vormittag in der Klagenfurter Innenstadt.

Sonntag, 2. Mai 2004 Demo gegen den KAB/KHD und deren
Gedenksteinenthuellung in Seidendorf/Zdinja Vas ab 9.00 Uhr.

GAJ Kaernten/Koroska

Kontakt: noborderkoroska (at) gmx.at
http://www.noborderdays.at.tt




*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
vox: ++43/1/535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
http://akin.mediaweb.at
akin.buero@gmx.at
Bankverbindung lautend auf: föj/BfS,
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976/00, Zweck: akin