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akin-Pressedienst.
Elektronische Teilwiedergabe der
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'.
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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 9. Maerz 2004; 23:16
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Initiativen:
> Ein neues linkes Netzwerk
Wir meinen, es ist Zeit, die Zersplitterung der Linken zu ueberwinden und,
auf die vielfaeltigen Erfahrungen undogmatischer Linker Kaempfe aufbauend,
neue Formen der antihierarchischen und solidarischen Koordination und
Zusammenarbeit zu erfinden
Deshalb laden wir euch ein:
zu einem Vorbereitungsplenum zur Planung einer Vernetzungsveranstaltung fuer
Individuen, Gruppen und Plattformen, die sich im Kontext von radikalen
sozialen Kaempfen in der Defensive oder Offensive sehen. Die Veranstaltung
sollte sich regelmaessig (ca. alle 3 Monate) wiederholen und so zu einem
heterogenen Netzwerk von dezentralen sozialen Kaempfen aus verschiedenen
Bereichen mit unterschiedlichen theoretischen Zielen und Vorgangsweisen
werden. Auch gemeinsame Kommunikationskanaele sollen geschaffen werden.
Die strukturelle Basis und der inhaltliche Rahmen sollten beim 1.Treffen
diskutiert werden, damit wir uns an die Organisation machen koennen. Bitte
leitet diese Einladung auch an Personen und Gruppierungen weiter, die eures
Erachtens an diesem Projekt interessiert sein koennten.
Vorschlag unsererseits
Es sollte ein kurzer theoretischer Grundsatztext entstehen, der den
gemeinsamen Rahmen der beteiligten Ansichten und Ausrichtungen absteckt. Die
Beteiligung sollte fuer alle offen stehen, die sich mit den Inhalten
identifizieren koennen..
Zu diskutieren ist, ob im Sinne der besseren Sichtbarkeit und
Wiedererkennbarkeit ein gemeinsames "Label", das auf diesen Text aufbaut,
gegruendet werden sollte, welches alle Beteiligten nuetzen koennen, aber
keinerlei organisationsstiftende Wirkung im traditionellen Sinn haben
sollte. Der Text als gemeinsame Basis des Netzwerkes sollte dazu dienen,
Strategien zu entwickeln, um Grabenkaempfe, Zersplitterung und die oft damit
verbundene Ineffizienz linker politischer Artikulation zu vermeiden.
Vielmehr sollte die Schaffung eines dezentralen Netzwerkes es ermoeglichen,
ueber undogmatische Zusammenarbeit und verbesserte Kommunikation sowohl die
gesellschaftliche Sichtbarkeit als auch die politische Schlagkraft zu
erhoehen, und nicht zuletzt Synergieeffekte bei Vorbereitung und
Durchfuehrung von Aktivitaeten zu erzielen. Den Aktionsformen sollen
keinerlei Grenzen gesetzt werden, koordinierte gemeinsame Projekte in Form
von dezentralen Aktionstagen oder auch Tagungen koennten im oben genannten
Sinne moegliche Aktivitaetsformen sein.
Diskussionsbasis fuer den Grundsatztext:
Aufgrund der Erfahrungen mit klassischen Organisationsformen und vergangenen
sozialen Kaempfen und auch aufgrund der veraenderten gesellschaftlichen
Rahmenbedingungen versuchen wir, neue Arten der Organisierung zu entwickeln.
Individuen, Gruppen und Plattformen, deren Taetigkeit eine radikale Kritik
von Staat und Kapital zugrunde liegt und die daher auf deren Ueberwindung
zielen, haben sich deshalb in einem Netzwerk heterogener Zugaenge
zusammengeschlossen. Trotz oftmals ganz unterschiedlicher bis
widerspruechlicher theoretischen Zielsetzungen fuer ein anderes
Gesellschaftssystem und trotz unterschiedlicher Aktionsformen gibt es
unzaehlige Synergiemoeglichkeiten und auch Moeglichkeiten von einander zu
lernen, wenn wir nicht unter dem ueblichen Buendniszwang stehen, um jeden
Preis eine exakte gemeinsame Position und Vorgangsweise zu finden. Wir
versuchen einen moeglichst breiten und hierarchiefreien Raum der Vernetzung
aufzubauen, dem ein inhaltlicher "groesster gemeinsamer Nenner" als
Fundament dient:
Orientierung an einer emanzipatorischen Ueberwindung des kapitalistischen
Wirtschafts- und Gesellschaftssystems
Kampf gegen jede Art von Herrschaft, Diskriminierung, Unterdrueckung und
Ausbeutung im eigenen Kopf, den eigenen Strukturen und der Gesellschaft
Ablehnung von Konzepten der "Machtuebernahme", insbesondere auf staatlicher
Ebene, als Vehikel zur oder Bedingung von Emanzipation - Fokussierung auf
die Moeglichkeit von herrschaftsfreier Selbstorganisation und --verwaltung
in allen Lebensbereichen
Konzentration auf soziale Auseinandersetzungen und Kaempfe, vor allem in
jenen Bereichen, die eineN selber betreffen.
*Martin Birkner, grundrisse und Arno Uhl (gek.)*
Do, 18. Maerz 2004,
Amerlinghaus, Stiftgasse 8,
1070 Wien, 19 Uhr
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