**********************************************************
akin-Pressedienst.
Elektronische Teilwiedergabe der
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'.
Texte im akin-pd muessen aber nicht wortidentisch
mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten sein.
Nachdruck von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten.
Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der
Verantwortung der VerfasserInnen.
Ein Nachdruck von Texten mit anderem Copyright
als dem unseren sagt nichts ueber eine
anderweitige Verfuegungsberechtigung aus.
**********************************************************
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 27. Jaenner 2004; 16:34
**********************************************************

Gesundheit/AIDS/Wien:

> Schliessungsgrund: 200 000 Euro Einsparung

Anfang Maerz soll die einzige spezielle Aids-Intensivstation Oesterreichs
geschlossen werden. Wiens Gesundheitsstadtraetin Elisabeth Pittermann fuehrt
finanzielle Gruende an. Der Stationsleiter und die Aerztekammer laufen
dagegen Sturm.

Diese Station soll in die benachbarte pulmologische Intensivstation
eingegliedert werden. Damit wuerden 200.000 Euro eingespart, rechnet man im
Wiener Krankenanstaltenverbund. Es entspinnt sich nun ein heftiger Disput um
Zahlen, Auslastung und Qualitaet. Aerztekammer, Aidshilfe, Parteien
protestieren gegen die Plaene. Alle Beteiligten beteuern, im Sinne der
Patienten zu handeln.

Heinz-Eberhard Gabriel, aerztlicher Direktor im Sozialmedizinischen Zentrum
Baumgartner Hoehe, argumentiert die Schliessung der Intensivstation mit der
mangelnden Qualitaet der Betreuung. Viele wuerden bereits ambulant
behandelt, die Auslastung sei zu gering. Man koenne bei drei Betten nicht
von einer Intensivstation sprechen, meistens sei die Aidsstation mit
Patienten mit anderen Krankheiten belegt. Stimmt nicht, sagt dazu
Aidsspezialist Norbert Vetter. Er gibt eine Auslastung von 75 Prozent an.
Ausserdem habe er eine "Erfolgsquote" von 95 Prozent - das hiesse, so viele
der Betroffenen wuerden dank der Betreuung ueberleben. Er bezeichnet die
Intensivstation als "Rueckgrat" des Betreuungskonzepts. Gerade die Pflege
durch speziell geschultes Personal sei unerlaesslich, fuehrt Vetter weiter
aus.

Da wiederum kontert Aerztechef Gabriel: Dieses Personal koenne auf Wunsch in
die zusammengelegte Station wechseln. Die Betreuung bliebe also dieselbe.

Ein Faktum, das derzeit sowohl beim Weltwirtschaftsforum im schweizerischen
Davos, als auch bei der UNO diskutiert wird, ist unumstoesslich: Es gibt
immer mehr Aidskranke. Nicht nur zu teure Medikamente und die Unwissenheit
ueber Schutz vor Aids sind ein Grund, auch Sextourismus traegt zur
Verbreitung bei. In Oesterreich sind in den letzten zwanzig Jahren mehr als
1300 Menschen an der Immunschwaechekrankheit gestorben. Derzeit werden in
den Aidsstationen in Spitaelern in Wien, Linz, Graz und Innsbruck mehr als
900 Patienten und Patientinnen behandelt. Drei Viertel der Betroffenen sind
Maenner.
(aus: Der Standard, 24/25.2004)

*

Unterschriftenliste gegen die Schliessung der Intensivstation auf Annenheim

Name Adresse Unterschrift



Kontakt und Adressatin fuer Unterschriftenlisten:
Verein H.I.V. (Hoffnung - Information - Vertrauen) z.Hd.: Wiltrut Stefanek,
1190 Wien, Grinzingerstr. 54 /11/10; verein-h.i.v@chello.at ; 0699 / 114 03
426



*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
vox: ++43 (0222) 535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
http://akin.mediaweb.at
eMail redaktion und termine: akin.buero@gmx.at
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976/00, Zweck: akin