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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 11. November 2003; 17:32
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EU/Griechenland/Repression:
> Unterschobener Molli
Wer sind die 'Saloniki 7' und weshalb befinden sich 5 von ihnen im
Hungerstreik?
Am 21. Juni 2003 fanden in Thessaloniki, Griechenland, grosse Proteste mit
ueber 150.000 Teilnehmern gegen den EU-Gipfel statt. Hauptanliegen des
Gipfels waren die "Festung Europa" und die Einigung ueber eine europaeische
Verfassung ueber die Menschen der Europaeischen Union hinweg. Bei
Zusammenstoessen zwischen der Polizei und Demonstranten kam es zu
Sachschaeden gegen Banken und Geschaefte sowie zu Koerperverletzungen vor
allem auf Seiten der Demonstranten.
Ueber 100 Personen, viele von ihnen aus den umliegenden europaeischen
Laendern, wurden von der Polizei festgenommen. 29 wurden angeklagt,
Straftaten begangen zu haben, 7 von ihnen sitzen seitdem immer noch in Haft:
3 Griechen, 2 Spanier, ein Brite und ein Syrer.
Alle in Haft befindlichen Demonstranten behaupten, ihnen wuerden zu Unrecht
Straftaten angelastet und der Hauptzweck ihrer Inhaftierung sei es, aus
ihnen Suendenboecke zu machen. Besonders interessant ist der Fall des Briten
Simon Chapman, von dessen Inhaftierung Fotoaufnahmen sowie ein Video
existieren, das vom griechischen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Darauf ist
deutlich zu sehen, wie Chapman seines blauen Rucksacks entledigt und ihm von
der Polizei ein fremder, schwarzer Rucksack untergeschoben wird. Dieser war
zuvor mit Molotov-Cocktails und anderen Gegenstaenden gefuellt worden, um
als Beweismaterial fuer Simons Schuld zu dienen. Auch dies ist auf dem Video
zu sehen. Das Video wurde von seinem Anwalt als entlastendes Material vor
Gericht gebracht. Ueberall in Europa wurden die Demonstranten als
gewalttaetige Randalierer portraetiert, ihre Anliegen unter den Tisch
gekehrt.
Simon Chapman und die anderen erwarten 7 bis 25 Jahre Gefaengnis. Dem Syrer
Suliman Dakduk droht die Abschiebung in sein Ursprungsland wo er als
politisch Verfolgter die Todesstrafe zu befuerchten hat.
Nach drei Monaten Haft begann einer der verhafteten Genossen einen
Hungerstreik, um seine Deportation zu verhindern. Nach wenigen Tagen
schlossen sich vier weitere Antiglobalisierungs-Gefangene diesem Protestakt
an.
Diese sieben Personen befinden sich seit ueber vier Monaten in Haft, sie
werden des Besitzes und des Gebrauchs von Sprengstoff, der
Sachbeschaedigung, des Widerstands gegen Staatsbeamte, der oeffentlichen
Unruhestiftung, des Gebrauchs von Waffen und der Brandstiftung beschuldigt.
Sowohl ihre Verhaftung als auch die spaetere Anklage seitens der griechichen
Justiz wurden durch eine Kampagne gekennzeichnet, die sich durch
Falschmeldungen auszeichnete, die darauf abzielten, einige der Verhafteten
als angebliche anarchistische Anfuehrer auszuweisen, wenn nicht als
Terroristen. Der Antrag des Staatsanwalts fuer jeden von ihnen liegt
zwischen 5 und 20 Jahren Haft. Waehrend der Dauer des Verfahrens koenen sie
bis zu 18 Monaten in Praeventivhaft festgehalten werden.
Alle Beschuldigten haben Misshandlungen und Unregelmaessigkeiten bei ihrer
Verhaftung, auf der Polizeiwache und anschliessend im Gefaengnis beklagt.
(gipfelsoli/gek.)
Obiger Text ist eine Uebersetzung von
http://de.indymedia.org/2003/11/65073.shtml
Weitere Infos:
Das Video ist in hoher Aufloesung erhaeltlich:
http://italy.indymedia.org/uploads/simon.avi
http://www.freesimonchapman.org/
thessalonikiprisoners@yahoo.co.uk
http://athens.indymedia.org/features.php3?target=en
http://acp.sindominio.net/article.pl?sid=03/11/03/2131235&mode=thread&thresh
old=0
http://www.tesalonika.2003.info
info@tesalonika2003.info
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