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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 11. November 2003; 17:16
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Linke/Antisemitismusdebatte:

> Aufhoeren!

Leute, es reicht! Und zwar endgueltig! Es tut mir leid, aber angesichts der
Entwicklungen auch in der oesterreichischen Linken in den letzten Monaten,
geht mir das Gimpfte auf.

Die Meinungen ueber die Bedeutung und Rechtmaessigkeit von israelischen und
palaestinensischen Gewalttaten ist ja schon seit ewigen Zeiten weltweit ein
Streitthema der Linken. Aber die letzten Eskalationen sind nicht mehr
diskutabel. Beispiel gefaellig? Die Oekologische Linke und andere
veranstalten am Sonntag in Wien eine Gedenkkundgebung zu den
Novemberpogromen 1938 und verknuepfen den Protest gegen den nach wie vor
existierenden Antisemitismus mit der Forderung: "Solidaritaet mit Israel".

Die absehbare Folge: Eine anti-imperialistische Gruppe (laut Oekoli:
"Mitglieder der Gruppe Sedunia, einer Gruppe die ueberwiegend aus zum Islam
konvertierter OesterreicherInnen und PalaestinenserInnen besteht") nimmt die
Provokation auf und veranstaltet eine Gegenkundgebung. Prompt kommt es zum
allseits ersehnten Gerangel.

Und nachher verschickt die Oekoli eine Aussendung mit dem Titel
"Antisemitischer Angriff auf Gedenkkundgebung zum Novemberpogrom" --
allerdings ohne nochmals zu erwaehnen, dass es sich dabei auch um eine
Pro-Israel-Kundgebung gehandelt hatte.

Derlei Aktionen sind unheimlich hilfreich. Zwar nicht der Linken, nicht dem
Kampf gegen Antisemitismus und auch nicht der Friedensbewegung in Israel und
Palaestina, aber immerhin helfen sie der eigenen Heroisierung genauso wie
der auf der anderen Seite. Und das ist ja wohl Sinn und Zweck solcher
Aktivitaeten. Einen anderen Schluss zu ziehen bin ich einfach nicht mehr in
der Lage.
*Bernhard Redl*


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