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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 11. November 2003; 17:11
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Asyl:

> Wo kein Antrag, da kein Asyl

Neue Tricks des Ministers

Ende Oktober fand Innenminister Strasser nichts dabei, offen einzugestehen,
dass eine Gruppe vorwiegend tschetschenischer Fluechtlinge, obwohl sie Asyl
in Oesterreich begehrten, unmittelbar in die Tschechische Republik
zurueckgeschoben wurden. Am 4.November verweigerte der Torposten des Lagers
in Traiskirchen AsylwerberInnen das Stellen des Asylantrag. Und auch bei der
Einreise von Fluechtlingen ueber den Flughafen duerfte es zu neuen
Vorgangsweisen gekommen sein. Wir vermuten, dass durch Gate-Checks und
Kontrollen in Transitstaaten potentiellen Asylsuchenden der Zugang zum
Asylverfahren in Oesterreich verwehrt wird.

Die Methoden, mit denen das Innenministerium nun versucht, die Fluechtlinge
vom Asylverfahren auszuschliesssen, sind rechtswidrig. Denn jeder
Asylantrag, den ein Asylwerber bei einem Sicherheitsorgan stellt, ist an das
zustaendige Bundesasylamt weiterzuleiten, egal ob der Antrag schriftlich,
muendlich oder sonstwie artikuliert wird. Durch Zurueckschiebungen, ohne in
einem Verfahren abzuklaeren, ob dem Betroffenen eine Gefahr fuer sein Leben
oder Gefahr der Folter oder Verfolgung droht, wird eine Verletzung der
Europaeische Menschenrechtskonvention, der Genfer Fluechtlingskonvention und
der oesterreichischen Verfassung in Kauf genommen. Seit der von NGOs heftig
kritisierten Asylnovelle zeigt sich, dass der Grundsatz vorherrscht "Es wird
schon nix passieren, und wenn, dann werden wir es eh nie erfahren", denn
jemand, der in einem Foltergefaengnis verschwunden ist, kann sich nicht
beschweren.
*Anny Knapp, asylkoordination (gek.)*




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