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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 21. Oktober 2003; 04:23
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OeGB/Kommentar:

> Schlecht angelegt

Manchmal werde ich gefragt, warum ich denn nicht Gewerkschaftsmitglied
waere. Seit dem letzten OeGB-Bundeskongress habe ich eine Antwort mehr
parat: Weil ich keine Lust habe, eine Organisation zu unterstuetzen, deren
Vorstellung von Pensionssicherung sich nur durch ein paar Beistriche von der
der jetzigen Regierung unterscheidet. Der OeGB hat keine Probleme mit einer
Formel "80-45-65" an die Oeffentlichkeit zu gehen -- soll heissen: Man
kriegt gnaedigerweise 80% Ruhensbezug, wenn man bis zum 65er 45
Versicherungsjahre angesammelt hat -- natuerlich bei voller Durchrechnung.
Und als Drueberstreuer laesst man sich dafuer auch noch vom
Lieblingspensionsexperten der Regierung, Theodor Tomandl, loben und stellt
dieses Lob auf die OeGB-Webseite.

Sicher, beschlossen worden ist dieses Paket am Bundeskongress nicht. Die
Tatsache, dass diese Dinge am Kongress zwar diskutiert wurden, aber kein
Konsens erzielt worden war, erfaehrt man aber nicht auf der Webseite. Die
Reden des Bundespraesidenten und eines Bischofs darf man dort nachlesen.
Debattenbeitraege von Kongressdelegierten findet man hingegen nicht.

So steht die staatstragende Fiebervision "Oesterreich-Pension" des Herrn
Verzetnitsch unhinterfragt und irrefuehrenderweise als "das Pensionsmodell
des OeGB" auf der Homepage. Und die Maer von der Unfinanzierbarkeit des
bisherigen Pensionswesens findet ihre Bestaetigung durch den doch so
regierungskritischen Gewerkschaftsbund.

Wen wundert es da, wenn sich die Menschen denken, dass ihr
Gewerkschaftsbeitrag vielleicht doch besser als Zuschuss zu ihrer privaten
Zusatzversicherung investiert ist. -br-


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