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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 14. Oktober 2003; 17:06
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Kommentar:

> Volk ohne Stimme

Es war einmal eine Tageszeitung namens "Volksstimme". Dann ging der KPOe das
Geld aus. Die Mutationen der VS in den Bundeslaendern mussten als erste dran
glauben. Schliesslich wurde die Tageszeitung komplett eingestellt und die
KPOe ersetzte sie durch die Wochenzeitung "Salto". Auch die wurde
eingestellt und stattdessen eine neue Wochenzeitung, wieder unter dem Namen
"Volksstimme", unters Volk gebracht. Und jetzt, nach dem Novum-Urteil, ist
die KPOe fast voellig pleite. Die Folge: Erneute Stimmlosigkeit. Diesen
Donnerstag erscheint die letzte Ausgabe der Volksstimme.

Doch irgendwie hofft man bei der KPOe doch noch auf neues Leben aus den
Ruinen und Phoenixen aus der Asche. Denn in der letzten Ausgabe hiess es
unter dem Titel "Auf ein Wiedersehen": "Redaktion, MitarbeiterInnen und
AutorInnen der Volksstimme haben ... deshalb eine Inititiative fuer ein
neues Zeitschriftenprojekt gestartet, das auf den Fundamenten aufbauend, die
die Volksstimme in den vergangenen zehn Jahren publizistisch geschaffen hat,
eine breite, bewegungsorientierte mediale Plattform fuer linke Praxis und
Debatte entwickeln soll." Nur leider: "Wir werden uns dabei nicht wie bisher
auf Subventionen von der KPOe stuetzen koennen." Man hofft auf "den Zuspruch
und die Akzeptanz von moeglichst vielen LeserInnen".

Na, dann viel Spass! Ich wuensche den Volksstimme-Leute das Allerbeste,
aber: Was soll das denn werden? Eine Parteizeitung ohne
Parteiunterstuetzung? Lesen wuerden sie ja vielleicht noch ein paar tausend
Leute, aber kaufen? "Die Linke wie auch die KPOe brauchen eine lebendige
offene Zeitung!" heisst es in dem Leitartikel -- aber kann das eine
Parteizeitung ueberhaupt sein? Oder will man eine Plattform fuer alle Linken
bieten? Das waere bei der derzeitigen Zerstrittenheit und Zersplittertheit
der oesterreichischen Linken ein Projekt, an das ich nicht glauben kann --
ein Blick in den "Widerst@ndsMUND" reicht und ich bin von jeglicher Hoffnung
geheilt.

Wie gesagt: Viel Glueck dabei, ehrlich! Aber alles andere als ein diesmal
endgueltiges Ende der Volksstimme waere eine Riesen-Ueberraschung. -br-


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