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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 14. Oktober 2003; 18:00
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Das Letzte/Aus der Reihe "Der Vatikan forscht":

> Kondome schuetzen nicht vor AIDS!

oder: Wo kommen die Loecher im Latex her?

Es ist bekannt, dass Johannes Paul II. bei der kuenstlichen
Empfaengnisverhuetung zu keinen Konzessionen an die eigenen Glaeubigen
bereit ist. Selbst den Gebrauch von Kondomen zum Schutz gegen AIDS lehnt der
Vatikan aus theologischen Gruenden weiterhin ab.

Doch nun sorgt das Thema Kondome fuer neue Aufregung. Der Papst soll an
"kleine Loecher in Kondomen" glauben, wie das deutsche Nachrichtenmagazin
"Spiegel" in seiner Online-Ausgabe schreibt.

Entgegen dem wissenschaftlichen Konsens, wonach das Verhuetungsmittel fuer
HIV undurchlaessig ist, propagiere der Vatikan, die "Gummis" haetten kleine
Loecher, durch die das Virus dringen koenne.

Ein leitender Pressesprecher des Vatikans unterstuetze diese Behauptung,
berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf die britische Tageszeitung
"Guardian".

Der fuer Familienfragen zustaendige Kardinal in Rom, Alfonso Lopez Trujillo,
sagte gegenueber dem britischen Sender BBC: "Das AIDS-Virus ist grob 450 Mal
kleiner als ein Spermium. Und das Spermium kann leicht durch ein Kondom
dringen."

Er schlug vor, die Gesundheitsministerien sollten auf Kondompackungen - wie
etwa auf Zigarettenschachteln - darauf hinweisen, dass der Inhalt Gefahren
berge.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) versichert, die Thesen des Vatikans
seien falsch. Laut WHO reduzieren ordnungsgemaesse Kondome das Risiko einer
HIV-Infektion um etwa 90 Prozent. Ein Kondom koenne reissen oder
verrutschen, es gebe jedoch keine kleinen Loecher, durch die das Virus
dringen koenne.
(ORF/gekuerzt)

Volltext http://www.orf.at/031009-66225/66226txt_story.html


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